.

Samstag, 23. Februar 2008

Eine Zugreise?




Eine Zugreise?

Plötzlich wird es hell.
Bin ich jetzt aufgewacht?
Ich sitze in einem Zug, der soeben einen Tunnel verlassen hat. Der Zug ist lang, unendlich lang. Die letzten Wagen sind noch im Tunnel, die ersten schon wieder im Nächsten.
Ist das ein Kreislauf? An die Zeit im Tunnel habe ich keine Erinnerung. Auch nicht an das, was vor dem Tunnel war - doch gerade das hätte mich besonders interessiert.
War da überhaupt etwas? Jedenfalls bin nicht freiwillig eingestiegen, ich wurde hinein gezerrt. Doch - ich bin liebevoll empfangen worden.
Stehe ich am Anfang einer weiten Reise. Oder ist es das Ende der Letzten? Der Zug, anfangs noch gemächlich, kommt nach den ersten Stationen immer mehr in Fahrt. Er wird schneller und schneller, bald ist er rasend schnell.
Kann man ihn auch etwas bremsen?
Manchmal habe ich Angst, dass er die Spur verliert oder dass eine Weiche falsch gestellt wurde und ich das Reiseziel verfehlen könnte.
Aber wer stellt denn überhaupt die Weichen?
Das Reiseziel scheint bekannt zu sein, denn der Zug steuerte unbeirrt darauf zu.
Doch wer steuert diesen Zug?
Man kann weder die Lokomotive, noch den Lokomotivführer sehen.
Ist er eigentlich vertrauenswürdig und hat er alles im Griff?
Signale sind zwar da, ein Steuerrad hat man keines. Zeichen sieht man, Regeln gibt es auch.
Doch sehen sie die Anderen ebenfalls und halten sich daran? Anfangs sind die Geleise glatt und eben, die Zugmaschine voller Kraft und gut geölt. Später wird der Schienenstrang holpriger und der Antrieb schwächer, so dass die ganze Komposition ächzt und quietscht. Gibt es auch Ersatzteile und Oel für das Getriebe?
Mal geht es bergauf, mal geht’s bergab, doch meistens zum Glück, ebenmässig. Bei engen Kurven wird man an die Wand gedrückt, vielleicht auch unverhofft zurückgeworfen, aber oft sieht man die Wende kommen und man findet sein Gleichgewicht schnell wieder. Je länger die Reise dauert, desto besser geht das.
Hat man dazugelernt? Kann man überhaupt dazulernen? An vielem bin ich vorbeigerast, habe es kaum bemerkt. Manchmal habe ich zwar auch etwas Wichtiges erkannt, doch wollte ich es grad nicht sehen und als ich das nächste Mal hinsah, war es bereits vorbeigezogen. Vollbremsungen sind aber nicht möglich und zurück - undenkbar. Gefahren ist gefahren - dieser Zug fährt immer weiter.
Wird er je zum Stehen kommen? Im Abteil fand ich einen Fahrplan, doch darauf sind nur die vergangenen Stationen aufgeführt. Die Kommenden sind nicht bezeichnet.
Nur der nächste Tunnel hat einen Namen, aber keine Ankunftszeit.
Er heisst "Der Tod".
Ist dort die Endstation? Oder geht die Reise weiter? Oder beginnt die grosse Reise dort etwa erst? An vielen Stationen ist der Zug vorbei gekommen. An keiner hat er zum Glück haltgemacht.
Trotzdem sind oft Mitreisende zugestiegen, andere haben den Zug verlassen, nur ich konnte nicht aussteigen. Einmal habe ich es versucht, - bei fahrendem Zug! - etwas hat mich zurückgehalten.
War es der Schaffner?
Denn einen Schaffner gibt es, ich habe ihn zwar nie gesehen und doch kam er manchmal vorbei - hat kontrolliert, geprüft, gelobt und oft getadelt. Selten war er mit mir ganz zufrieden.
Er nennt sich - "Das Gewissen".In meinem Abteil sitzen noch andere Fahrgäste. Anfangs waren es nur wenige. Dann wurden es mehr und einmal gab es sogar fast ein Gedränge. Doch mit der Zeit wurden es wieder weniger - am Schluss blieb ein knappes Dutzend.
Waren das die Treusten? Einige der Fahrgäste blieben lange, andere nur ganz kurz - ein ständiges Kommen und Gehen. Doch ich weiss nicht, welche für mich wichtiger waren.
Etliche habe ich gut kennen gelernt, doch niemanden kannte ich wirklich, denn ein Geheimnis hat jeder.
Werde ich sie jemals wieder treffen oder hatte ich sie schon mal gesehen?
Ein paar haben mich berührt, andere ziemlich kalt gelassen, doch von jedem habe etwas bekommen.
Konnte auch ich ihnen etwas geben?
Viele Wünsche habe ich erfüllt, mal besser, mal schlechter - andere liess ich unbeachtet liegen.
Doch wessen Wünsche waren das - meine oder ihre?
Bei manchen fiel der Abschied leicht, bei Anderen schwerer, bei Einigen jedoch war er besonders schmerzhaft. Aber jeder Fahrgast hat halt sein eigenes Reiseziel. Ich durfte sie nur ein Stück begleiten.
War das der Sinn der Reise? Oft war es laut, selten zu still und viel Lautes hätte ich gerne nie gehört. Doch manchmal vernahm ich ganz feine Töne und leise, weise Worte.
Manchmal bin ich eingeschlafen, oft wach gelegen. Beim Schlafen zu träumen war meistens schrecklich, nur die Tagträume waren wunderschön.
Wann war es Traum, wann Wirklichkeit - wann Illusion, wann Geschehen?
Oder war alles nur ein langer Traum in einem anderen Sein?Ich kann mein Abteil nicht wechseln, nur das eine ist für mich bestimmt. Die Einrichtung kann zwar etwas umstellt werden, doch der Charakter ist gegeben.
Gerne hätte ich auch in andere Abteile gesehen. Vielleicht sieht es dort ganz anders aus, aber das war leider nicht möglich, denn selten zeigt jemand sein Innerstes.
Gab es Mitfahrende die schon mehrere Reisen hinter sich hatten? Draussen vor dem Fenster zogen Landschaften vorbei. Manchmal waren sie grün, dann wieder weiss. Manchmal war es Frühling, einmal weniger wurde es Herbst.
Wie viele Sommer waren es?
Durch das Fenster konnte man sich auch hinauslehnen, manche machten das, doch denen blies ein harter Wind entgegen. Den musste man auszuhalten können. Doch gesehen haben sie mehr.
Mal war es hell, die Sonne schien, auch kam die Nacht - doch ganz Dunkel wurde es nie, denn das Sonnenlicht spiegelt sich immer in den Sternen.
Oft war es trüb und Regen fiel, auch gab es dicke Wolken mit Sturm, Blitz und Donner, doch von einer Sintflut wurde ich verschont.
Was kann man auf dieser Reise tun?
Staunen, lernen, geben und nehmen, sich auf die Ankunft vorbereiten. Wird es dort einen Bahnhofsvorsteher mit roten Mütze, Pfeife und Signalkelle geben? Und in welche Richtung wird die Kelle zeigen, wenn er in die Pfeife bläst? Nach unten oder nach oben? Mein Abteil fährt in den nächsten Tunnel ein, es wird ganz dunkel.Plötzlich wird es hell.
Bin ich jetzt aufgewacht?


©® Copyright by Herr Oter



:-¦

Freitag, 22. Februar 2008




Ob ein Leben gelingt oder nicht, ist
- bei allem guten Willen und aller Anstrengung - 
weitgehend eine Glücksache.

 

denkt Herr Oter (nach reiflicher Überlegung) .


Dazu meint er:
Für den Versager soll das ein Trost sein -
der Erfolgreiche wird mit dieser Erkenntnis leben können.



;-)

Samstag, 16. Februar 2008

Firmennamen




Firmennamen 


IKEA
Besteht seit aus den Anfangsbuchstaben des 17-järigen, schwedischen Gründers:
I
ngvar Kamprad, seines Elternhofes: Elmtaryd und der nächst grössere Stadt: Agunnaryd



ALDI
ebenfalls nach seinem Gründer Albrecht-Discount


LIDL
der Namensgeber war Ludwig Lidl. Der eigentliche Firmengründer, Dieter Schwarz, wollte sein neues Geschäft nicht "Schwarz-Markt" nennen und kaufte darum einem Berufsschullehrer die Rechte an seinem Nachnamen für 1.000 DM ab.


REWE
ist ein Akronym für Revisionsverband der Westkaufgenossenschaften


ADIDAS
leitet sich von Adolf ("Adi") Dassler ab.


Coop
bzw. coop (von engl. cooperative, Genossenschaft)


Sharp
Der Name dieses japanischen Elektronikkonzerns leitet sich von einem ihrer ersten Produkte ab, einem immer spitzen Bleistift namens: „Ever-Ready Sharp Pencil“, erfunden 1915 vom Firmengründer Tokuji Hayakawa.


Ricola
Der Name dieser Firma ist abgeleitet von Richterich & Co, Laufen – und wer hat Ihn erfunden? Ein Schweizer



Toblerone
Dieser Name für eine der berühmtesten Schweizer Schokolade setzt sich aus dem Namen des Firmengründers Jean Tobler und torrone, der italienischen Bezeichnung für Nougat zusammen.



Smart
bedeutet
swatch (Schweizer Uhren-Firma) und Mercedes + Art.



Ein grosse Auswahl an interessanten Firmennamen findet man unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Firmennamen



:-)

Freitag, 15. Februar 2008

Schneeglöckchen



Schneeglöckchen  
statt Schneeflöckchen


© Bild von: igorowitsch / Lizenz: CC0 by: pixabay



Schneeglöckchen
von Herr Oter

Hörst du ihr leises Bimmeln,
sie läuten den Frühling ein.
Dazu die Feen singen
bei ihrem Stelldichein.
Erste Mädchen tragen Röckchen,
bereits auch Bienen summend tanzen
zum Klang der milchweissen Glöckchen,
dieser nickenden Frühlings-Pflanzen.
Lass dein Köpfchen nicht mehr hängen,
vorbei die lange Dunkelheit,
Bald wird alles hin zur Sonne drängen,
freu dich auf die Frühlingszeit.






Botanischer Name: Galanthus nivalis.
Aus dem Griechischen, (gala = Milch, anthos = Blüte) (auch Milchblüte genannt) und
aus dem Lateinischen (nivalis stammt von dem lateinischen Wort nivis für Schnee ab).

Eine Legende erzählt,
dass Gott, als er die Schöpfung vollendet hatte, zuletzt den Schnee schuf, ihn aber farblos liess.
So wanderte der Schnee von einer Blume zur andern und bat sie, ihm doch etwas von der Farbe abzugeben. Aber keine erfüllte seinen Wunsch. Bis schliesslich das Schneeglöckchen mitleidig sagte: "Wenn dir mein Mäntelchen gefällt, kannst du es gern haben". Seitdem ist der Schnee weiss - und das Schneeglöckchen die einzige Blume, die er in seiner Nähe duldet und der er nichts zuleide tut.

Galanthamin, ein Wirkstoff aus den Zwiebeln von Schneeglöckchen (und Osterglocken), vermag laut neueren Erkenntnissen der Medizinforschung das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit zu bremsen.
Doch, weil das Schneeglöckchen hochgradig giftig ist, ist es nicht empfehlenswert, seine Zwiebeln zu essen, auch wenn man dadurch - frühzeitig eingenommen - eine Alzheimererkrankung, vollständig verhindern kann.
Diese Zwiebelpflanze produziert so genannte Biowärme (etwa 8 bis 10 °C), die den (leichten) Schnee um den Stängel und Blätter schmelzen lässt.

Schneeglöckchen stehen unter Naturschutz und dürfen in der freien Natur nicht gepflückt werden.

©® Copyright by Herr Oter




:-)

Donnerstag, 14. Februar 2008





Valentinstag



An keinem anderen Tag

- als am 14. Februar -

lassen mehr, die Liebe

auf der Zunge zergehen

oder stellen sie in eine Vase.






:-)

Dienstag, 12. Februar 2008






Ein Buch schreiben?

Gemäss einer Statistik sind im Jahr 2007: 11'400 Bücher (2006: 11'875) allein von Schweizer-Verlagen gedruckt und auf der Markt gebracht worden. Das sind an jedem Werktag (Mo-Fr) über 43 neue Werke.
In der grössten Sparte Literatur/Belletristik sind rund 2000 Bücher (ca. 20 Prozent) erschienen, gefolgt von „praktische Musik“ (Partituren) (ca. 1150), Kunstbücher (ca. 1100), Recht (ca. 950), Religion und Geografie. Kumuliert betrachtet bilden aber die Sachgruppen: Sach- und Fachbücher eine deutlich grössere Gruppe als die literarischen Bücher.

Im gesamten deutschsprachigen Raum erscheinen jährlich ca. 110'000 neue deutschsprachige Titel.

Mein Senf dazu:
Kein Kommentar!!!



:-((

Montag, 11. Februar 2008





Findige Polizei
oder dreckige Autos haben auch Vorteile

Heute in der Zeitung (BAZ -online) gelesen:
Wie die Zuger Kapo heute mitteilt, konnte auf ungewöhnliche Art und Weise ein kurioser Verkehrsunfall im zugerischen Unterägeri aufgeklärt worden.
Ein 82-jähriger Autolenker hatte gestern ordnungsgemäss seinen Personenwagen vor einem Fussgängerstreifen angehalten, damit Fussgänger die Strasse überqueren konnten.
Ein nachfolgender 44-jähriger Autolenker bremste zu spät und prallte heftig ins vordere Fahrzeug. Dieses wurde kräftig nach vorne geschoben. Der betagte Autolenker nahm den Aufprall gar nicht wahr, denn er meinte, er sei von der Kupplung gerutscht.
Beide Fahrer setzten ihre Fahrt fort, obwohl beim Geschädigten grosser Schaden am Heck entstanden war und beim Unfallverursacher die Airbags ausgelöst und die Frontscheibe massiv beschädigt worden waren.
Der betagte Rentner wurde später durch Drittpersonen auf seinen Heckschaden aufmerksam gemacht, worauf dieser sofort Anzeige erstattete. Bei der Tatbestandsaufnahme konnte die Polizei an der verstaubten Heckstossstange des Geschädigten den spiegelverkehrten Abdruck des Kontrollschilds des Verursacherfahrzeugs samt Kantonszugehörigkeit ablesen und sichern. Der etwas überraschte Fahrerflüchtige wurde noch am selben Abend einvernommen.
Der Sachschaden beträgt mehrere tausend Franken





Mein Senf dazu:
Fest staubige Autos haben auch Vorteile, fast schon staubige Autofahrer merken kaum noch etwas.



:-o

Sonntag, 10. Februar 2008






Wissen und nichts tun, ist wie nicht wissen.
sagt der Dalai Lama

Wissen und nichts tun, ist schlimmer als nicht wissen
finde ich



:-¦

Samstag, 9. Februar 2008

Wie man in der Wald ruft…..




Wie man in der Wald ruft…..


Vor langer Zeit trafen sich zwei Hunde vor einem Haus in China.
Sie rätselten, was denn da drinnen sein könnte und beschlossen einfach mal hineinzuschauen. Der grössere Hund machte den Anfang und ging ins Haus. Nach kurzer Zeit hörte man giftiges Bellen, gefährliches Knurren und lautes Kläffen. Er kam zurück und berichtete, dass in diesem Haus nur zornige und böse Hunde seien, und dass er da nicht mehr hineingehen wolle. Der zweite Hund liess sich jedoch nicht entmutigen und ging - zwar etwas vorsichtig, aber von seiner Neugier getrieben - beherzt hinein. Bald hörte man nur munteres Winseln und freundschaftliches Piepsen und der kleinere Hund kam nach kurzer Zeit freudig mit dem Schwanz wedelnd wieder heraus. Der andere Hund war etwas irritiert und fragte, was er denn gesehen hätte.
Der Kleinere sagte: „Ich weiss gar nicht was Du hast! Da drinnen sind nur freundliche und nette Hunde, die mich sogar höflich begrüsst haben.“ Als zufällig ein Passant des Weges kam und die Tür zum Haus öffnete, konnte man hineinschauen, und sehen, was denn in diesem mysteriösen Hause los war.
Man sah, dass es sich um einen Spiegelsaal handelte und alles, was die Hunde gesehen hatten - waren sie selbst.

(Überarbeiteter Fremdtext, Herkunft unbekannt)



:-))

Freitag, 8. Februar 2008




Stinkt der
Banken-Datenschutz schon zum Himmel
oder nur nach Hundekot


Der Brief, den Eva Herre vor einigen Tagen aus dem Postkasten fischte, stinkt mehr zum Himmel als ein Hundehaufen.
Mehrfach musste- gemäss der Online-Ausgabe der Stuttgarter Zeitung - die 34-Jährige das Schreiben einer Filiale der Volksbank lesen, bis sie ihren Augen trauen konnte:
"Sehr geehrte Frau Herre", steht darin geschrieben, "aufgrund der Videoüberwachung in unserer Filiale konnten wir feststellen, dass es resultierend aus Ihrem Besuch unseres Geldautomatenbereichs zu einer fäkalen Verunreinigung kam. Wir bitten Sie daher, für die entstandenen Reinigungskosten aufzukommen."
Dem Brief war eine Handwerkerrechnung über 52,96 Euro für eine Stunde Arbeitszeit Meister/Obermonteur" beigelegt. Zahlbar innerhalb von 14 Tagen.
Bereits am 12. Dezember soll sich, nach Angaben von Eva Herre, folgende Begebenheit im Bancomaten-Raum der Stuttgarter Volksbank-Filiale in Degerloch abgespielt haben:
Die zweifache Mutter war an diesem Tag, kurz vor einem Arzttermin ihres dreieinhalbjährigen Töchterchen Matilda dort, um Geld abzuheben. Beim Versorgen der Geldscheine, habe sie bemerkt, dass ihre Tochter in der Bank schmutzige Fussspuren auf dem Steinboden hinterlassen habe. Die Kleine war, wie sich später herausstellte, kurz zuvor in einen Hundehaufen vor der Bank getreten. Sie habe sich daraufhin, auch um nicht noch mehr Dreck zu machen, zuerst beim nächstgelegenen Drogeriemarkt eine Packung Feuchttücher besorgt und das Kind auf der Strasse notdürftig gesäubert. Dann sei sie nach Hause gerast, um die Tochter vor dem anstehenden Arztbesuch noch schnell umzuziehen. Zwar hätte sie auch noch an einem der Bankschalter Bescheid sagen wollen, es aber in der Hektik dann doch vergessen.
Durch das prompte Auswerten des Videomaterials der Sicherheitskameras, hatte die Bank danach festgestellt, dass die Tochter der Betroffenen, Reste eines Hundehäufchens am Schuh mitgeführt haben musste. Schnell waren die persönlichen Daten der Mutter durch das Abheben des Geldes am Automaten ausgeforscht, der Boden gereinigt und die Rechnung verschickt.
Eva Herre ist sich klar darüber, dass es korrekt gewesen wäre, wenn sie in der Bank Bescheid gegeben hätte. Aber sie ärgert sich trotzdem wahnsinnig, über die Art und Weise, wie mit Kunden umgegangen wird.
Sie meint, das mindeste wäre doch gewesen, wenn man vorher angerufen hätte, um das Ganze in einem persönlichen Gespräch zu klären.
Inzwischen ist in Deutschland eine grosse Diskussion über den gläsernen Menschen, die Handhabung von Bankdaten, den Datenschutz und Hundekot entstanden. Die zuständige Aufsichtsbehörde im Innenministerium des Landes klärt ab, ob das Vorgehen der Bank bei diesem Vorfall richtig war, denn grundsätzlich sei die Auswertung der Videoüberwachung nur bei Straftaten gestattet, was hier sicher nicht der Fall gewesen sei. Ausserdem sei es fraglich, ob die Bank ihre Kundendaten habe durchsehen dürfen, um den Namen und die Adresse der Kundin zu ermitteln.
Die Bank ist sich keiner Rechtsverletzung bewusst und hält ihr Vorgehen für angemessen, da es schon mehrfach zu Vandalenakten gekommen sei. Zudem hält die Bank im Nachhinein fest, dass das dreijährige Kind seine Notdurft im Foyer verrichtet habe und die Kundin dies zudem auch bemerkt hätte, wie auf den Videoaufzeichnungen klar zu sehen sei.
Auch bedauert die Bank die "Eskalation im Falle der Verunreinigung ihrer Filiale in Degerloch" und kündigte eine "gütliche Einigung mit der Kundin" an.
Wenn es denn so war, sieht die Sache etwas anders aus und trotzdem finde ich, die Erhebung, Vernetzung und Auswertung von Daten und Aufzeichnungen, gerät für alle in einen sehr heiklen Bereich. Was zum Schutz gedacht war, gerät leicht in den Bereich der Spionage und der Repression. Wir müssen aufpassen, dass Videoüberwachung und Bankdaten nicht zur Ermittlung einer Verschmutzung am Boden missbraucht wird.
Sonst stinkt unser Datenschutz bald zum Himmel, auch ohne Kot.

©/® Copyright by Herr Oter




:-¦

Donnerstag, 7. Februar 2008

Mehr liegt heute nicht drin, meint Maria



Mehr liegt heute nicht drin, meint Maria


Maria, die junge Frau von nebenan, schlendert im kleinen Städtchen zwischen den Ständen des Marktes herum, kaufte hier ein bisschen buntes Gemüse vom Seeland, dort ein paar rotbackige Äpfel aus der Ostschweiz und da etwas Salat aus der Region. Mehr liegt nicht drin, aber für ihren Singlehaushalt braucht sie ohnehin nicht viel.
Danach geht sie zu weiteren Ständen, die Kleidung, Schuhe, Krimskrams und so Allerlei anbieten. Hier könnte man schicke Sachen kaufen, die manchmal auch nicht so teuer sind wie in den Geschäften ringsum. Aber gerade das, was ihr am besten gefällt, ist dann halt doch nicht erschwinglich für sie, denn im Moment liegt nicht viel drin.
"Sehen Sie mal, junge Frau", die nette Marktfrau hält ihr gerade den Pullover einladend vor die Nase, den sie so gern kaufen würde. Verlangend schielt sie noch einmal auf das wunderschöne Teil, dann schüttelt sie den Kopf, den ungnädigen Blick der Dame ignorierend. Maria ist Klavierlehrerin und gerade diese Woche haben wieder zwei ihrer Schüler abgesagt. Da heisst es, noch mehr verzichten und halt weiterhin auf bessere Zeiten warten. Aber darauf wartet sie ja schon lange. „Und nicht nur darauf“, denkt sich Maria bitter und ihre Einsamkeit, die sie sonst vor allem am Abend oder beim einsamen Essen spürt, steigt langsam wieder hoch. „Auch hier wäre es doch schön, jemanden an seiner Seite zu haben“, schwärmt Maria weiter. „Zu zweit wäre auch der Verzicht vielleicht einfacher zu ertragen“ sinniert Maria und schliesst den Gedanken mit einem tiefen Seufzer ab.
Aber wenigstens kann sie sich ja auf ein feines Nachtessen freuen. Das frische Gemüse und die herrlichen Salate sind doch ein Lichtblick und der Fernseher als Gesprächspartner bringt am Abend wenigstens etwas Unterhaltung. Vielleicht findet sie ja am Bücherstand mit den so genannten „alte Schätzen“, auch noch einen schönen Roman aus zweiter oder dritter Hand, dazu ein Glas Wein und ein kuscheliger Abend in der wärmenden Wolldecke ist ihr sicher. Inzwischen ist Maria beim Bücherstand angekommen und überfliegt mit schnellem Blick hunderte von Buchrücken. Als „Viel-Leserin“ nimmt sie diese preiswerten Ausgaben hier immer wieder gerne mit. Am liebsten hätte sie auch wieder einmal etwas Klassisches oder Philosophisches gelesen. Doch die wirklich guten Bücher wurden ja fast nie aus der Hand geben und in der Bibliothek ist Klassik und Philosophie nur spärlich vorhanden. Aber wahrscheinlich wird dort, auch kaum nach ihnen gefragt Darum werden sie natürlich selten zugekauft. Und Bücher aus der Buchhandlung sind für Maria unerschwinglich. Da bleibt ihr höchstens der Blick durchs Schaufenster, in eine Welt, die ihr paradiesisch erscheint, aber auf ein Paradies auf Erden, kann sie kaum hoffen.
Doch wie sie auch stöbert, mal ein Buch herausnimmt und etwas darin etwas blätterte oder einen Klappentext liesst - dieses Mal gibt es nichts, das sie hätte begeistern können. Vielleicht liegt es auch an ihrer Gemütverfassung von heute. Aber was soll sie mit Titeln wie: „Wie erhält man sich eine lebendige Partnerschaft?“ oder „Küssen macht gesund“ oder „Was schenke ich Pappi?“ und Ähnliches. Dazu gibt es ganz Regale mit Liebesromanen, Kochbüchern und Reiseführer. Alles nicht für sie.
"Also Tschüss, Fontane, Keller, Eichendorff, Rilke oder Mörike und nichts mit Sokrates oder Sartre ", sagt sie leise und geht mit hängendem Kopf. Nun gut, bereits Georg Hegel sagte ja: "Das Geistige allein ist das Wirkliche". Also wird sie sich nun irgendwo in die Sonne setzen, einen Apfel essen und von einem jungen, schönen Prinzen träumen. Beim Weitergehen lächelt sie an einem Stand, ganz am Rande des Marktes, ein winzig kleines Engelchen aus Gips tröstlich an. Es hat den Lockenkopf auf beide Hände gestützt, als ob es nachdenken würde.
Maria kann nicht anders, klaubt die beiden Münzen aus dem Geldbeutel und lässt sich das Engelchen in Seidenpapier einwickeln. Sie steckt es in die Manteltasche.
„Vielleicht bringt es ja Glück“, hofft Maria.
Sie nimmt am Rande des Marktes auf einer Bank im Grünen Platz, von wo sie den vielfältigen Geräuschen lauscht und den Trubel vor sich – mit etwas feuchteten Augen- betrachtet. „Es ist heute wirklich nicht mein Tag“, denkt sie.
Ein junger Mann in ihrem Alter - oder er konnte aber auch drei-vier Jahre älter sein als sie– nimmt neben ihr Platz. Anscheinend hat er das richtige Buch gefunden, denn er blättert neugierig darin herum und versenkt sich kurz darauf in den Text.
Maria seufzt. Heute ist kein Glückstag für sie.
Der junge Mann schaut auf.
"Sorgen?" fragt er. Sie zuckt die Achseln.
"Na ja, ich wollte auch ein Buch kaufen, ich habe aber nichts Richtiges gefunden. Mir sind im Augenblick selbst die preiswertesten Bücher zu teuer. Als Klavierlehrerin muss man auf manches Schöne verzichten."
Sie seufzt noch einmal ausgiebig.
Der junge Mann lächelt ihr zu. "Ich bin auch Musiker. Ich spiele die Orgel in unserer Kirche, ich bin hier im Städtchen der Organist.
„Ach so“, sagt darauf Maria interessiert. „Ich habe sie noch gar nie in der Kirche gesehen.“
„Schon klar“, entgegnet der flotte junge Mann und lächelt dabei. „Der Organist arbeitet im Hintergrund. Man nimmt mich kaum war - ausser ich spielt mal falsch. Außerdem schreibe ich in meiner Freizeit gerne Kurzgeschichten, ebenfalls eine einsame Tätigkeit."
"Doch so, wie sie strahlen, scheinen sie trotzdem ein richtiger Glückspilz zu sein. Darum haben Sie heute wohl auch das Richtige zum Lesen gefunden."
Er nickt. "Ich bin sehr genügsam. Ich brauche wenig um glücklich zu sein. Kleine Dinge erfreuen mich mehr, als wenn ich mich für Grosse verschulden oder zuviel arbeiten müsste. Glück hat nichts mit Geld zu tun. Das wissen nur die Wenigsten.
„Sie sind ja ein richtiger Philosoph, wie es scheint“, lächelt Maria ihm zu und ihr dünkt, als sei das Sonnenlicht gerade etwas wärmer geworden.
„Nein, nein“, wehrt sich der charmante Gesprächspartner. „Aber nehmen Sie die Natur. Sie ist für alle da und kostet nichts. Schauen Sie mal, da hinten dieser herrliche Kastanienbaum! Bald wird er wieder in Blüte stehen. Ich kann mich nicht satt genug an ihm sehen. Für mich ist er ein Geschenk der Natur."
"Wenn man es so sieht …", sagte Maria nach einer Weile des Nachdenkens.
„Wenn man wenig hat, muss man es so sehen und die, die mehr haben, täten gut daran, es auch so zu sehen. Das wäre die Lösung für die meisten Probleme auf dieser Welt. Aber ich will sie damit nicht langweilen.“
„Aber sie langweilen mich überhaupt nicht, ich höre ihnen sehr gerne zu“. Maria wird etwas verlegen und wenn sie jetzt nicht aufpasst, errötet sie wieder.
„Entschuldigen Sie, aber sie sollten sich nicht abwenden, denn es steht ihrem hübschen Gesicht sehr gut, wenn sie erröten.“ sagt der nette Mann auch prompt.
„Übrigens“, und dabei hält er ihr sein aufgeschlagenes Büchlein hin. "Lesen Sie, was Sokrates schon damals gesagt hat: „Wie viele Dinge gibt es doch, die man gar nicht braucht!“ Diesen Satz, den ich vorhin gerade gelesen habe, passt ja gerade jetzt, recht gut zu unserem Gespräch."
Sie lächelt ihn an und schwieg, aber ihre Gedanken schlagen Purzelbäume und in ihrem Magen beginnen Schmetterlinge zu tanzen.
"Ich leihe Ihnen das Buch sehr gerne aus, wenn Sie so etwas interessiert", meint er und hält ihr seine Visitenkarte hin, "ich lese es dann nach Ihnen. Geben Sie mir Ihre Adresse auch?"
Das Glücksgefühl in ihrem Herzen treibt ihr eine weitere Röte in die Wangen. Als gehörten sie zusammen, schlendern sie kurz danach noch einmal durch das Gewühl des Marktes. „Ich brauche noch etwas Gemüse und Salat fürs Abendessen“, meint er, „Sie scheinen ja bereits eingekauft zu haben“.
„Ja, das stimmt“, sagt Maria, „und wenn sie möchten lade ich sie gerne zum Abendessen bei mir ein, als Gegenleistung für das Buch, sozusagen. Aber leider gibt es nur Gemüse, Salat und frisches knuspriges Brot, mehr liegt heute nicht drin.“
„Ach, das ist sehr lieb von Ihnen, ich komme gerne. Darauf freue ich mich jetzt wirklich sehr, denn so alleine zu Essen, macht nicht sehr viel Spass.“
„Ja, das stimmt“, sagt Maria und denkt: „Man braucht tatsächlich nicht viele materielle Dinge zum Glücklichsein, etwas Anderes ist viel wichtiger.“
Dabei nimmt sie das kleine Engelchen in ihrer Manteltasche ganz fest in die Hand.
Sie sieht zu ihrem Begleiter auf. "Ich las eben Ihren Namen, Heinz Wissermann. Aber ich nenne Sie anders." Er lachte zu ihr herunter. "Und wie?"
"Heinz Weisemann - weil sie so weise sind, wie Sokrates."




Dienstag, 5. Februar 2008

Zwei Café crème, bitte?



Zwei Café crème, bitte?



So ganz, lässt mich dieses Metier noch nicht in Ruh. Über dreissig Jahre Gastgewerbe lassen sich halt nicht einfach beiseite schieben. Dafür habe ich nun, mit etwas Distanz, (vielleicht) einen umfassenderen Blick auf meine ehemalige Tätigkeit. Auch kann ich meine Überlegungen hier offen kundtun, ohne dass ich die Folgen gleich im eigenen Portemonai spüre oder es zum allfälligen Verlust von Gästen führt.
So lese ich in der Online-Zeitung, www.nachrichten.ch, in einem Artikel vom 3. Dezember, dass sich der Preis einer Tasse Kaffee im neuen Jahr erhöht, und nun an einigen Orten die Vier-Franken-Grenze überschreitet. Bereits bisher kostete, wie der Cafetier Verband errechnet hat, die Tasse Café crème im Landesdurchschnitt 3.71 Franken, in der Stadt Zürich 3.92 - je nach Lage und Lokal sogar bis zu 4.80 - in der Ostschweiz im Durchschnitt 3.59 und in der Zentralschweiz 3.69 Franken. Dazu sollen nun in diesem Jahr nochmals 20 - 40 Rappen kommen. Ein stolzer Preis. Acht Franken für zwei Café crème!
Und was sind schon „schnell zwei Kaffees“, zwischen zwei Terminen, beim Einkaufen, nach einem Spaziergang oder bei einem Ausflug? Nichts Grosses, ein kleines, kurzes Vergnügen, eine Ausgabe so nebenbei.
Und doch sind acht Franken für viele, ein hoher Preis. Bei einem Netto-Stundenlohn von 18 - 23 Franken arbeitet man dafür fast eine halbe Stunde. Also, manchmal muss man länger dafür arbeiten, als dass der Kaffeegeschmack den Gaumen erfreut und die Einkehr dauert.
Natürlich weiss ich, als ehemaliger Wirt, dass dieser Preis bei den hohen Personal- und Betriebskosten gerechtfertigt ist. So eine Kaffeemaschine kostet ja heute schnell mal Zwanzig- bis Vierzigtausend Franken - bei einer Lebensdauer von 10- 15 Jahren. Zum jährlichen Abschreiber von zwei bis drei Tausend kommt noch eine Revision pro Jahr, also nochmals Fünfzehnhundert dazu. Da muss schon mancher Kaffee serviert werden, bis nur schon diese Kosten erwirtschaftet worden sind. Dazu kommen natürlich Warenkosten, Lokalmiete, Reinigung und Unterhalt, Stromkosten, Versicherungen, Steuern und Abgaben und rund 3.20 Personalkosten für diese beiden Café crème (ca. 40% vom Umsatz). Und der Wirt? Ja, der sollte ja auch noch etwas verdienen.
Wo liegt denn nun die Lösung?
Eben nicht dort, wo sie die meisten Wirte suchen! Denn, wenn eine „Wirtschaft“ (und der Wirt schafft heutzutage meistens selber sehr hart und viele Stunden am Tag), also, wenn ein Lokal nicht so gut rentiert, werden meistens mal - die Preise erhöht und die Öffnungszeiten verlängert.
Genau das Falsche, aus meiner Sicht.
Denn im Gegenteil sollte ,jeder Gastro-Betrieb im Land, seine Öffnungszeiten gerade um die Hälfte kürzen!
Das wären dann noch immer acht bis zehn Betriebsstunden am Tag. Also ungefähr so lange, wie ein Einkaufsladen (heute noch - zum Glück) offen hat. Aber auch andere Geschäfte und Gewerbebetriebe, die Autogarage, die Apotheke, der Bäcker oder die Post haben nicht längere Öffnungszeiten- und eine Bank ist nicht einmal genötigt, für seine Kunden so lange geöffnet zu haben. Und, frage ich mich, geht es unseren Banken etwa schlecht?
Bei meinem Konzept, würden sich bei allen Gastgewerbebetrieben, bei halb so langen Öffnungszeiten, logischerweise, die Gästezahlen verdoppeln und somit der Umsatz pro Stunde sich ebenfalls verzweifachen. Dafür würden die Personalkosten schrumpfen (bessere Auslastung, nur eine Schicht), die Betriebskosten würden sinken (z.B. Stromverbrauch, höhere Kapazitäten) und der Preis einer Tasse Kaffee könnte deutlich gesenkt werden und somit würden wieder mehr Gäste kommen, weil sie sich den Kaffee wieder eher leisten könnten.
Natürlich hätte jedes Lokal, entsprechend dem Angebot und seinen Gästen zu ganz unterschiedlichen Tageszeiten geöffnet. Einige ganz früh am Morgen, ein Bistro oder ein Tearoom eher am Vor- und Nachmittag, ein Speiselokal am Mittag und dann wieder am Abend. Eine Beiz zum Znüni, Zmittag und Feierabend, hingegen eine Bar, ein Jugendlokal oder ein Musikbetrieb am Abend und/oder in der Nacht. Kein Betrieb müsste dadurch schliessen und für jeden Gast hätte es zu jeder Zeit das richtige Lokal, mit einem tollen und abwechslungsreichen Angebot. Denn auch dafür, hätte jeder Wirt wieder mehr Zeit, statt stundenlang im fast leeren Lokal auf Gäste zu warten. Endlich könnte er sich etwas Frisches, Einmaliges und Spezielles einfallen lassen und damit seine Gäste immer wieder aufs Neue verwöhnt werden können.

Aber warum machen denn das die Wirte nicht einfach, wird man sich nun fragen?
Vielleicht ist meine Überlegung falsch oder die Wirte sind zuwenig clever und….. einfach ist es ganz bestimmt nicht.

©/® Copyright by Herr Oter



:-¦