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Samstag, 27. Oktober 2012

Socken






Socken 

Von feingliedrigen Händen
aus groben Wollresten
für Söhne gestrickt.
Ich finde zwei kleine Löcher
als mit fortschreitender Demenz
ab und zu eine Masche
fallen gelassen wurde.


® Copyright by Herr Oter




:)

Sonntag, 21. Oktober 2012







Wenn du einem Riesen gegenüberstehst, 
der mit dir kämpfen will, dann sei ohne Furcht.
Untersuche zuerst den Stand der Sonne, dann wirst du sehen,
dass der Riese vielleicht nur der Schatten eines Zwerges ist.

Asiatische Weisheit



:)

Freitag, 19. Oktober 2012






Der Weise sucht, 
was in ihm selber ist, 
der Andere, was ausserhalb.

Konfuzius
(551 - 479 v. Chr.)


:)

Mittwoch, 17. Oktober 2012






Jedes Ding hat drei Seiten: 
Eine, die Du siehst,
eine, die ich sehe
und
eine, die wir beide nicht sehen.




:)

Montag, 15. Oktober 2012






Nichts auf der Welt 
ist so weich und nachgiebig wie das Wasser. 
Und doch bezwingt es das Harte und Starke. 

Laotse




:)

Freitag, 12. Oktober 2012







Nur der Fisch weiss nicht,
dass er im Wasser lebt

Chin. Sprichwort


Anmerkung von Herr Oter:
Genau so wie die Made im Speck oder die meisten Menschen hierzulande.


:)

Donnerstag, 11. Oktober 2012







Wer andere erkennt, ist gelehrt.
Wer sich selbst erkennt, ist weise.

Wer andere besiegt, hat Muskelkraft.
Wer sich selbst besiegt, ist stark.

Wer zufrieden ist, ist reich.
Wer seine Mitte nicht verliert, ist unüberwindlich.

Lao-Tse




:)











Mittwoch, 10. Oktober 2012

Das Leben ist einfach





Das Leben ist einfach,
man darf nur nicht immer glauben
was man so denkt.

aha, ja, da könnte was dran sein. Das merk ich mir! denkt Herr Oter :))





:)

Dienstag, 9. Oktober 2012

Mirjam - Arbeitskraft für allgemeine Küchenarbeiten






Mirjam
Arbeitskraft für allgemeine Küchenarbeiten


Die Wohnungstür fällt hinter ihr ins Schloss. Mirjam dreht den Riegel zweimal nach rechts und lehnt sich dabei erschöpft an das grasgrün Holz der Türfüllung.
Endlich daheim.

Das war wieder ein scheusslicher Tag. Man hatte ihr heute wieder einmal tüchtig zugesetzt. Nichts konnte sie dem Küchenchef recht machen. Für jeden Fehler wurde sie beschuldigt, auch wenn sie gar nichts dafür konnte. Diese ständigen Unterstellungen und Bemängelungen verunsicherten sie immer mehr und jeder Vorwurf hatte sie zusätzlich aus der Fassung gebracht, bis sie wirklich Fehler machte und er somit die Grundlage hatte, sie richtig fertig zu machen.
Ständig wurde sie verhöhnt, ausgelacht und vorgeführt. Nicht nur Mängel bei der Arbeit, auch ihre Oberweite, ihr Umfang, ihr Gang, ihre Dummheit, ihren leicht hörbaren Sprachfehler oder die dicken Brillengläser, alles kam dran. Alle „Schwachpunkte“ wurde von ihm mit bissigen Sprüchen gnadenlos ins Lächerliche gezogen.
Und, gelacht haben sie alle, die ganze Küchenmannschaft, jedes mal. Nicht jeder weil er es lustig fand, aber jeder aus Angst, er könnte das nächste Opfer sein.

Mirjam löst sich mit einem tiefen Atemzug von der Türe.
Ihr schneller Atem ist inzwischen etwas abgeflacht, denn die Wendeltreppe zum fünften Stock raubt ihr jedes mal den Schnauf.
Sie schaltet das Licht ein und Wärme durchflutet sie – Daheim, Gott sei Dank!

Sie wird den warmen Mantel noch etwas anbehalten, denn draussen ging heute eine starke kalte Biese und die zieht auch durch die alten Wohnungsfenster. Aber, auch wenn die kleine Wohnung in der kalten Jahreszeit nie richtig warm wird, so ist Mirjam doch froh, dass sie nun ihre eigene Wohnung hat.

Bei ihrer Mutter Zuhause lief es in letzter Zeit nicht mehr gut, seit sich Vater verzogen hatte. Mama liegt den ganzen Tag auf dem Sofa vor dem Fernseher oder macht Spiele im Internet. Sie lässt sich gehen. Vielleicht vermisst sie ihn ja noch immer, diesen ....
Auch der Alkohol macht ihr zu schaffen und manchmal kommt es Mirjam vor, als ob Mutter kaum noch am Leben teilnehme. Ähnlich wie Frau Steiner im Heim, von der es heisst, sie sei depressiv und fehle darum oft bei der Arbeit.

Wenn Mirjam nach der Arbeit nach Hause kam, musste sie noch haushalten und kochen, denn Mutter konnte sich um diese Zeit kaum mehr vom Sofa erheben.
Auch ihr neuer Freund sass dann bereits in der Unterwäsche vor der Glotze und hatte schon die zweite Flasche Bier in der Hand und verlangte bald nach der Dritten. Auch kam er immer wieder ohne zu klopfen in ihr Zimmer oder schaute sie ständig so an, als ob er sich gleicht bei ihr holen wollte, wozu Mutter nicht mehr fähig war.
Als er sie dann einmal, als Mutter bei einem Arztbesuch war, am Arm packte und zum Sofa drängte, da wusste sie, dass sie so schnell wie möglich ausziehen musste.

Mirjam ist froh, dass sie hier rasch eine günstige Wohnung gefunden hat, die sie mit ihrer Tätigkeit als „Arbeitskraft für allgemeine Küchenarbeiten“, wie es in der Stellenausschreibung des Altersheimes geheissen hatte, finanzieren kann.
So kann sie sich nun schon seit einigen Monaten alleine über Wasser halten, auch wenn man ihr das Gegenteil jahrelang eingeredet hatte, weil man auf den grössten Teil ihres Lohnes nicht verzichten wollte.
Und dieses unabhängige Leben hier lässt sie sich auch nicht mehr wegnehmen, das hat sie sich geschworen. Dafür nimmt Mirjam einiges in Kauf, verzichtet auf Manches und lebt möglichst bescheiden.
Das Bett, einen Tisch mit zwei Stühlen und den Kleiderkasten hat sie aus ihrem Zimmer von Zuhause mitgenommen. Ein Arbeitskollege half ihr dabei. Er ist eigentlich überhaupt ganz nett, aber heute hat er manchmal auch mitgelacht, das hat sie schon gesehen.
Das übrige hat sie sich im Brockenhaus geholt. Da geht sie jeden Samstag hin und schaut, ob es etwas Schönes gibt, dass sie brauchen könnte. Inzwischen kennt man sie dort gut und der eine, ältere Verkäufer, legt ihr oft ein besonders schönes Stück auf die Seite, wenn er denkt, dass es für sie nützlich sein könnte.
So hat sie sich ein gemütliches Zuhause nach ihrem Geschmack geschaffen, auf das sie sich bereits freut, wenn sie es am Morgen verlässt. Eigentlich ihre einzige Freude im Leben.

„Blöde Kuh!“ entfährt es Mirjam. Jetzt hat sie doch glatt vergessen, dass sie noch in den Tankstellenshop wollte, um etwas Kleines für das Nachtessen zu kaufen. Aber nun will sie nicht nochmals in den dunklen, nebelverhangenen Novemberabend hinaus. Sie ist froh Zuhause zu sein und niemanden mehr sehen zu müssen. Zudem ist sie ja sowieso dick genug und bringt ihren „fetten Arsch“ nicht um den Küchenherd herum, wie ihr Chef ihr heute wieder vorgeworfen hat.
Dass sie zu viele Pfunde auf die Waage bringt, das weiss sie selber, das muss man ihr nicht täglich unter die Nase binden. Aber schon als Kleinkind war sie immer etwas dicklich und in der Pubertät, als man sie in der Schule plagte – jeder Spott traf sie bis ins Mark. Als dann das mit Vater und Mutter begann – kaum jemand noch richtig kochte und sie sich in ihrem Kummer fast ausschliesslich von Süssigkeiten ernährte – da wurde es immer mehr. Aber auch dagegen wird sie anzukämpfen haben, das ist sie sich schon bewusst, aber dazu muss sie zuerst etwas Stabilität und Selbstvertrauen finden. Doch mit diesem Arbeitsplatz ist das nicht ganz einfach - und, das war ihr schon klar, aus einer hässlichen Ente wird niemals ein schöner Schwan.

Sofort fühlt sich Mirjam wieder mies und einsam. Niemand ist da, dem sie am Abend etwas erzählen könnte, der sie vielleicht ein wenig trösten würde und von dem sie etwas Wärme oder Geborgenheit zu spüren bekäme. Niemand scheint sich für sie zu interessieren, geschweige denn, sie zu mögen. Alle sind sie doch so selbstsicher, haben eine gute Ausbildung, tun so klug, sehen gut aus und haben ihre Freunde oder Familien. Da braucht man doch nicht noch so eine wie sie.
Dabei hätte sie gerne geredet, gefragt und diskutiert. Sie hätte gerne gewusst, wie andere über das denken, was sie beschäftigt. Aber so kann sie immer weniger ausloten, was richtig oder falsch ist, wo sie ihre Meinungen oder Ansichten zu ändern hatte, weil sie falsch waren und wo sie beharrlich weiter ihren Weg gehen konnte, weil er nicht völlig daneben liegt.

Mit einem heftigen Ruck zieht Mirjam die scheusslichen, dunkelroten Vorhänge zu. Sie sind vom Vorgänger noch in der Wohnung geblieben und Mirjam ist froh darüber, denn sie tun ja ihren Dienst. Irgendwann, davon ist Mirjam überzeugt, trifft sie auf Schöne im Brockenhaus. Am liebsten hätte sie ganz lange, die bis zum Boden reichen, mit viel gelb, wie die Strahlen des Sonnenscheins.

Eigentlich würde sich Mirjam, nach einer warmen Dusche, am liebsten sofort mit einer Wärmefasche ins Bett verkriechen. Denn zum Kochen hat sie heute sowieso keine Lust mehr und Brot ist ja keines da. Also schläft sie am besten ein, bevor sich der Hunger meldet. Vielleicht träumt sie ja etwas Schönes.
Doch, wenn sie bereits um sieben im Bett liegt, dann wacht sie wieder viel zu früh auf und diese schlaflosen Morgenstunden verstärkten nur ihre Angst auf den kommenden Arbeitstag.

„Ich könnte ja noch schnell einen Blick in den Blog werfen“, sagt Mirjam halblaut und schon drückt ihr Zeigefinger auf den grössten Knopf am PC-Gerät.
Nun hat sie genügend Zeit, sich noch eine grosse Tasse mit heisser Schokolade zu wärmen, denn das alte Internet-Ding ihres früheren Arbeitgebers, braucht gut zehn Minuten bis er gestartet und geladen ist. Sie hat den Computer von ihrer früheren  Chefin zum Abschied geschenkt bekommen. Man hatte sich gerade einen Neuen gekauft.

In der Küche ist es etwas wärmer, weil sie den Rollladen immer geschlossen hält. Denn das Nachbarhaus ist sehr nahe gebaut und dort steht dauernd jemand am Fenster seines Badezimmers und sieht zu ihr herüber. Das ist ihr unangenehm. Zudem muss sie in dieser dunklen Jahreszeit sowieso immer das Licht einschalten.
„Ob ein neuer Kommentar eingetroffen ist?“, fragt sich Mirjam, während sie die Schränke nach etwas Süssem durchsucht. Sie hat sich in ihrer Wohnung das hörbare Denken angewöhnt, denn es unterbricht etwas die Stille. „Ich kann ja nur schnell nachsehen und nachher gleich ins Bett gehen, denn ich bin doch ziemlich müde.“

Aber meistens kann sie sich von ihrem Computer nicht mehr so schnell lösen, denn da tut sich für sie eine andere Welt auf. Ihre eigene Welt oder zumindest ihr kleines Dorf, das sie sich inzwischen erschaffen hat. Da wird getratscht, erzählt und geklönt, wie auf einem richtigen Dorfplatz. Manchmal kann sie lachen und manchmal macht es sie eher traurig. Hier taucht sie ein in die Geschichten und Schicksale und fühlt sich als vollwertiger Teil dieser Gemeinschaft. Man nimmt Anteil am Leben von anderen und erhält Zuspruch und Aufmunterung wenn das eigene Leben wieder einmal unerbittlich ist.
Hier wird sie nicht nach ihrem Äusseren beurteilt, noch will sie jemand ändern. Da darf sie sein, wie sie ist und auch, wenn sie halt manchmal etwas langsamer als andere denkt, hier merkt es niemand.
Es gibt einige die ihr folgen, ein paar die ab und zu etwas anmerken und eine knappe handvoll Bekannte, die sie zwar nicht persönlich kennt, die aber durch einen regelmässigen Austausch von Kommentaren inzwischen ein wenig vertraut sind.

Mit etwas süssem Gebäck und der dampfenden Tasse setzt sich Mirjam vor den Computer und öffnet ihren Internet Blog „Meine Traumwelten“.
Sie hat sich schon immer gerne in diese Welten zurückgezogen und darum hat sie ihrem Blog auch diesen Namen gegeben. Hier ist sie „die Traumfängerin“ und schlüpft in ihren Träumereinen  als Traumfrau in die Personen, die sie gerne wäre und lebt in den Welten, die ihr in Wirklichkeit verwehrt bleiben. Das gefällt vielen, denn die grosse Sehnsucht nach einer anderen, traumhaften Welt bewegt viele.

Daneben beschreibt sie in einem unregelmässigen Tagebuch als „Klops“, das Leben das sie führt. Damit kann sie sich Luft verschaffen, kann erzählen was sie quält und loswerden was sie bedrückt. Natürlich verschleiert sie die Tatsachen so, dass bisher niemand auf die Idee kam, dass die bedrückenden Erlebnisse dieses dummen, dicken „Klopses“ Wirklichkeit sind und nicht bloss das Pendant zur herrlichen Welt der „Traumfängerin“.

Mirjam sieht wie immer zuerst im Tagebuch des „Klopps“ nach, ob ihr jemand zum letzten Eintrag etwas geschrieben hat. Doch hier gibt es nur selten Kommentare, denn die Leserinnen wollen sich nicht mit dieser tristen Welt befassen. Sie lassen sich lieber von ihren fantastischen Geschichten unterhalten.

Ein erstauntes „Oh!“ entwischt Mirjam. „Ein Kommentar wird angezeigt“ wundert sie sich vernehmlich.
Schnell öffnet sie das Kommentarfeld und liest halblaut:

„Liebe Unbekannte
Seit einigen Tagen lese ich immer wieder in deinem Blog. Er gefällt mir gut. Du kannst ganz schöne Geschichten schreiben.
Vor allem dein Tagebuch berührt mich, denn vieles das Du dort als „Klops“ schreibst, kommt mir bekannt vor. Weil manchmal erlebe ich Ähnliches, wie du es beschreibst. Ich bewundere, wie gut du dich in so eine Person versetzten kannst und es tut mir gut, dass du schreibst, was ich manchmal fühle, auch wenn du es nur erfindest. Leider kann ich nicht so schreiben wie du, entschuldige bitte.
Das wollte ich dir nur einmal mitteilen.
Liebe Grüsse“


Mirjam liest es zweimal, dreimal und ein feines Lächeln überzieht ihr Gesicht. Ihr wird warm und sie zieht den Mantel aus.

® Copyright by Herr Oter 2012























:(

Freitag, 5. Oktober 2012

Heute speziell für:




Barbara:

Lieber ein flotter Spruch, 
als eine miese Geschichte.

meint Herr Oter .......

übrigens, es lohnt sich, ein wenig auf den tollen Seiten von Barbara: Wi(e)der-Sprüche
zu verweilen! Man findet dort herrliche Foto's, wunderbare Märchen und kluge Texte.


:)

Mittwoch, 3. Oktober 2012




Im Leben lernt der Mensch
zuerst gehen und sprechen.
Es kann vorkommen, dass man froh wäre, 
er hätte nur Ersteres getan.


:))