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Donnerstag, 16. Mai 2013

Summ mir das Lied vom Tod




Bienen
wo sind sie geblieben

 
Goldene Rapsfelder zwischen frischgepflügten Feldern, prachtvoll blühende Obstbäume, farbenfrohe Gärten und saftgrüne Wiesen übersät mit gelben Löwenzahnblüten – so präsentiert sich endlich auch heuer der langersehnte Frühling. Nur vermisse ich in diesem Jahr leider viel zu oft den dazu perfektpassenden „blauen Himmel mit weissen Wölkchen“ und die wärmende Sonne.


Ich frage mich, ob auch die Bienen darunter leiden? Denn wie mir scheint, sehe ich sie in diesem Frühjahr viel seltener mit ihrem sprichwörtlichen Fleiss von Blüte zu Blüte schwirren.
Dabei muss so eine „Nektarsammlerin“ wirklich emsig sein, denn für die ca. 15 Gramm Honig, die man auf ein Honigbrötchen streicht, ist eine Biene etwa 2000 Kilometer unterwegs und für ein Glas voll Honig muss eine „Imme“  (alter Imkerbegriff) ganze 75'000 Kilometer – also fast zweimal um die Erde – fliegen.

Doch, ist am Fehlen der Bienen wirklich nur die Wetterlage schuld?
Oder wird das weltweite, stille Sterben der Bienenvölker – nebst den erhöhten Winterverlusten durch den starken Befall mit Varroa-Milben oder durch die Infektionen mit Viren – auch durch eine parasitäre Fliegenart namens Apocephalus borealis mitverursacht? Die Forschung wird es herausfinden.

Jedoch nicht ganz unschuldig am immensen Bienensterben dürfte auch unsere extensive Landwirtschaft sein!
Denn in der Schweiz werden, nicht zuletzt auch in privaten Gärten und Grünanlagen rund 2'000 Tonnen Pestizide eingesetzt.
Darum plant die EU und das Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft, vorläufig drei Bienenkiller-Pestizide auf Raps-, Mais-, Sonnenblumen- und Baumwollkulturen für zwei Jahre zu suspendieren.
Ein wichtiger, erster Schritt zum Schutz der gefährdeten Bienen.

Bildquelle: Grace Winter  / pixelio.de / 366174


Auch wenn die Honigbienen nicht die einzigen, wichtigen „Bestäuber“ von verschiedenen Früchten und Samen sind – wilde Insekten wie Wildbienen, Hummeln, Fliegen oder winzige Mücken sind da effizienter – ist der domestizierte Honigsammler  doch für eine reiche Ernte wichtig.
35% der weltweiten Nahrungsmittelproduktion hängt von bestäubenden Insekten ab. Von 100 Kulturpflanzen, die 90% der gesamten Nahrungsmittelproduktion bedeuten, werden 71 von Bienen bestäubt und ca. 4000 in Europa angebaute Gemüsesorten gibt es nur dank der fleissiger Bienen.

Es bleibt also zu hoffen, dass weitere Schritte zum Schutz der Insekten getan werden, denn hinter einer Biene steckt eben mehr als eine „Maya“ oder ein Honigbrötchen.

©® Copyright by Herr Oter


:)

4 Kommentare :

rotzloeffel hat gesagt…

'Goldene Rapsfelder........'
Oh ja, die "blenden" auch wieder jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit. Wünderschön!

Und ja, mir ist auch schon aufgefallen, das es immer weniger werden. Interessant, was Du dort alles aufzählst und wieder was gelernt. ;-)

Sende liebste Grüße und wünsche schonmal frohe Pfingsten,
Rotzlöffel

Herr Oter hat gesagt…

Herzlichen Dank für die Komplimente, lieber Rotzlöffel.

Ich wünsche Dir ebenfalls schöne und erholsame Feiertage.

Gute Nacht
Resunad

Dekoratz hat gesagt…

Ich habe mich zufällig auch schon mit dem gesamten Thema beschäftigt, da ich einen Bienenzüchter kennengelernt habe.

Nun ja, das eine oder andere verursacht Mutter Natur - erschreckender ist, dass der Mensch oftmals bei vollem Bewußtsein (auf längere Zeit betrachtet) seine eigene Existenz auf's Spiel setzt, und das ist nicht nur bei den Bienen so. Um so mehr habe ich mich über die action in meinem Kirschbaum gefreut - da war richtig was los!
Hoffentlich halten die Rapsfelder noch ein wenig - ich will Pinsel und Papier mit in der Urlaub nehmen. Herzliche Pfingstgrüße von -
Barbara

Herr Oter hat gesagt…

Danke für den Eintrag, Barbara.

Ich hoffe, dass Du Deinen Urlaub in vollen Zügen und vielleicht sogar bei schönem Wetter geniessen kannst.
Hier bei uns, würde das Mal-Papier heute wieder einmal mehr vom Regen genetzt.

Liebe Grüsse aus der Mitte der Schweiz
Resunad