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Samstag, 23. Februar 2013

Fragen, nichts als Fragen





Fragen, nichts als Fragen


Gibt es Augenblicke, in der die Welt – wie wir sie kennen – aufhört zu existieren?
Die uns, von einem Herzschlag zum andern, in einen anderen Menschen verwandeln?

Vielleicht der Moment in dem wir uns auf den „ersten Blick“ verlieben oder die Minute in der uns der geliebte Mensch gesteht, dass er jemand anderen liebt und uns verlässt? Eventuell der unglaubliche Augenblick, wenn man sein Kind zum ersten Mal in den Armen hält oder etwa der Tag, an dem wir Vater, Mutter oder unseren liebsten Gefährten verlieren? Ist es die Sekunde, in der der Arzt uns mitgeteilt, dass etwas Bedrohliches in uns wächst? Oder der Atemzug, wenn man erfährt, dass nach langem Warten endlich ein gespendetes Organ gefunden wurde? Oder unglücklicherweise der schreckliche Moment, an dem man merkt, dass man für immer Querschnittgelähmt sein wird? Bestenfalls der Zeitpunkt, wenn man feststellt, dass man einen Sechser im Lotto hat? Eventuell die Spanne, wenn man eines nicht begangenen, schweren Verbrechens beschuldigt wird? Oder wenn man zum ersten mal die Vögel hören kann, weil man ein neu entwickeltes Innenohr-Implantat bekam?

Gibt es den unvermittelt auftretenden Zeitpunkt, an dem einem das Herz zerspringt, sei es aus Freude, Schreck oder Trauer?
Existiert der Moment der Erkenntnis, der einem wie ein Blitz aus heiterem Himmel trifft dieses unmittelbar verändernde Ereignis, das uns im Geist lebenslang verändert?

 
Oder ist es immer nur der Endpunkte einer Entwicklungen, die wir hätten ahnen können? Ein Ablauf den wir hätten kommen sehen können, hätten wir die Warnzeichen ernst genommen, anstatt sie zu ignorieren? Hätten wir es verhindern können, wenn wir die aus unserem Wissen geschöpfte Vorsicht hätten walten lassen? 

  
Und, verändern diese Ereignisse unser Leben wirklich grundsätzlich, oder sind es nur Phasen der Trauer, der Verzweiflung und der Neuorientierung, nach denen wir weiterleben, mit denselben Gewohnheiten, denselben Vorlieben und Abneigungen, den selben Ängsten und Zwängen, nur vielleicht in anderen Kleidern?


Und, wenn es diese Wendepunkte gibt, sind wir uns ihrer bewusst in jenem Augenblick oder erkennen wir den Bruch erst viel später, in der Rückschau? Sind solche „Erdbeben“ für unsere Entwicklung wichtig oder hemmen sie den Fortschritt, indem wir vorsichtiger und risikoloser werden?


Fragen über Fragen......



Tatsache aber ist:

Man ist niemals auf den Augenblick

vorbereitet, der das ganze Leben

verändern kann!






:(

5 Kommentare :

Jutta.K. hat gesagt…

Ich glaube schon, dass es solche Augenblicke gibt, die das Leben verändern können.Denn auch schon kleinere, weniger schwerwiegendere Augenblicke geben unserem Leben oft eine neue Richtung. Aber wie Du schon schreibst, es ist gut so, dass wir vorher nichts davon wissen, unser Leben wäre dadurch, fürchte ich, noch schwerer.
LG
Jutta

chat noir hat gesagt…

Das Leben veraendert sich staendig, weil auch wir uns staendig veraendern. Das ist so wie z.B. mit einem Kleinkind, das staendig koeperlich waechst und geistig dazu lernt. Es bemerkt selbst die Veraenderungen nicht. So geht es in unserem Leben immer weiter, nur wenn bestimmte Ereignisse sich in unserem Gehirn festsetzen, koennen wir uns daran erinnern. Z.B. wissen viele Menschen in Deutschland genau, was sie gerade taten, als die Mauer geoeffnet wurde. Und natuerlich sind persoenliche Veraenderungen gespeichert, die wir als Veraenderung wahrnehmen, und die manchmal auch eine wirkliche Veraenderung mit sich bringen. Das Leben laeuft nicht nur so dahin, dass empfindet man nur so. Wir alle sind ein Teil des Ganzen, bemerken es aber nicht.
Schoenes Wochenende fuer Dich, und denk mal wieder positiv!
Gruesse von der schwarzen Katze!

rotzloeffel hat gesagt…

"Am Abend wird man klug für den vergangenen Tag, doch niemals klug genug für den, der kommen mag." (Friedrich Rückert)

Antworten, ganz viele Antworten. Die dauern aber jetzt ein wenig, lieber Resunad. Ich muß dazu erst mal meine Gedankenkreise befragen.^^
Schließe mich aber schon mal meinen beiden Vorschreibern an.

Gruß Rotzlöffel

Dekoratz hat gesagt…

Lieber Herr Oter - es ist schon spannend, dass Du ausgerechnet jetzt, da ich über Ähnliches nachdenke, diesen Post schreibst. Ist es nicht manchmal auch so, dass man erst in einem gravierenden Augenblick feststellt, dass man sich stark verändert hat - etwas ganz anders sieht, bewertet, bewältigt, als man es vorher getan hätte? Schon wieder Fragen ... tststs ...
Herzliche Grüße vom der, die mit dem Schneebesen "tanzt" ... (i moag kan Schnee mehr sehn!)

Herr Oter hat gesagt…

Meine Lieben, etwas verspätet die Antworten auf Eure Kommentare:

@Jutta:
Ich denke auch, dass es "einschneidende" Ereignisse im Leben gibt, die uns für immer prägen. Aber wirklich verändern können sie uns vermutlich meistens nicht. Manchmal glaube ich auch, dass es "Vorbestimmungen" gibt, die wir nicht "umschiffen" können. Da müssen wir einfach durch.

@chat noir:
Das stimmt, ich erinnere mich noch genau (Wochentag, Tageszeit, Tätigkeit usw.) an den Moment als die Meldung vom Tod von Lady Di kam oder die ersten Bilder der Terroranschläge 9/11 gesendet wurden. Auch das schwerwiegendes Attentat vom September 2001 während einer Sitzung des Kantonsrates im Parlamentsgebäude des Kantons Zug bei dem 14 Politiker erschossen wurden oder der Brand eines berühmten schweizerischen Wahrzeichens (Kappelbrücke, Luzern) sind unauslöschlich in meiner Erinnerung verhaftet.

Jedoch haben mich diese Ereignisse nicht beeinflusst oder verändert. Bei wichtigen persönlichen Ereignissen glaube ich jedoch, dass sie mich zwar beeinflussten, aber nicht grundsätzlich verändern haben.

Ich empfinde aber auch, dass wir ein Teil des Ganzen (etwas viel Grösseren) sind und vielleicht gar nicht so viel beeinflussen können.

@rotzlöffel:

Da bin ich doch mal gespannt, liebes Rotzlöffelchen, ob die – natürlich nach Befragung der Gedankenkreise – in Deinem Blog zu lesen sein werden.

@dekoratz:
Hatten wir es nicht schon mal, von der "Gedankenübertragung"? Ich glaube, da muss etwas dran sein :)

Mich nähme es schon Wunder, über was "Ähnliches" Barbara denn so nachdenkt. Mal sehen, ob sich auf Deinem Blog etwas finden lässt.

Übrigens, mein Schneebesen hat sich bereits abgenutzt. Zeit also, dass der Frühling kommt.
Aber letzte Woche, da habe ich die üppige weisse Pracht unter blauem Himmel auf über 2500 Meter doch sehr genossen. Skiferien vom Feinsten.

@alle
Herzlichen Dank für die angeregten Kommentare. Es ist immer sehr interessant Eure Meinungen zu erfahren.
Liebe Grüsse an alle
Euer Resunad