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Montag, 28. Januar 2008



Was ich DIR noch sagen wollte:


Wir werden nicht geliebt, weil wir so gut sind, 
sondern weil die, die uns lieben, gut sind.
Sagte schon der russische Dichter Leo Tolstoi (1828-1910)




;-))





Im Reich der Wirklichkeit ist man nie so glücklich
wie im Reich der Gedanken.
Der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer (1788–1860)

Im Reich der Gedanken finde ich Glück,
das es in Wirklichkeit nicht gibt.
Herr Oter (1955 -)



;-)

Sonntag, 27. Januar 2008






Die Ehe ist nicht heisser Reis,
den man ausspucken kann,
wenn man sich den Mund verbrennt.

Philippinisches Sprichwort




.-)

Freitag, 25. Januar 2008




Bescheidenes Stiefmütterchen




Bildquelle: Elheim by pixelio.de - Nr. 401071


Viele, wurden schon oft „stiefmütterlich“ behandelt. Aber sicher am längsten, das allbekannte Stiefmütterchen selbst.
Denn erst nach 111 Jahren unermüdlichen Erblühens, hat es vor kurzem, endlich einen korrekten, wissenschaftlichen Namen erhalten: „Viola wittrockiana“.
Zwar war die, zur Familie der Veilchengewächse (Violaceae) gehörende Blume, vom schwedischen Botaniker Veit Wittrock bereits im Jahr 1896 erstmals beschrieben worden und erhielt zu seinen Ehren, 1925, auch den Namen „Viola wittrockiana“. Doch eine, nach wissenschaftlichen strengen Massstäben, gültige Veröffentlichung der Bezeichnung wurde schlicht vergessen - was lange Zeit nicht auffiel.
Dies merkte der Biologe Johannes Nauenburg vom Botanischen Garten der Universität Rostock, der 1986 über wilde Stiefmütterchen promoviert hatte. Zusammen mit seinem Kollegen Karl Peter Buttler aus Frankfurt, fügten sie jetzt ein Puzzle aus botanischen Arbeiten in Schweden, Dänemark, Österreich, Deutschland und England zusammen und dokumentierten so nun die Details der Züchtung nach den strengen, international gültigen Regeln.
Wenn in Zukunft von Mai bis September auf Balkonen und in vielen Blumentöpfen Garten-Stiefmütterchen in den unterschiedlichsten Farben von weiß oder gelb, rot oder blau bis hin zu violett spriessen, dann fällt ein kleiner später Ruhm von „Viola wittrockiana“ auch auf die beiden Beschreiber, Nauenburg und Buttler. Denn die allseits beliebte Blume heisst ab sofort, exakt und für alle Ewigkeit festgelegt: "Viola wittrockiana GAMS ex Nauenburg & Buttler".

Doch vermutlich wird auch weiterhin, landauf und landab, vor allem der gebräuchliche Name „Stiefmütterchen“ für die in Europa beheimate Blume verwendet werden.
Diesen ungewöhnlichen Pflanzennamen
deutet der deutsche Dichter, Schriftsteller und Journalist Friedrich Schnack sinngemäß so:
"Das grosse breite, unterste Kronblatt, gestützt auf zwei Kelchblätter, ist die Stiefmutter.
Ihr zu Seiten sitzen auf je einem Stühlchen die beiden gut gekleideten, eigenen Kinder - zuoberst dann die zwei schlichten Stiefkinder, die zusammen mit einem Stühlchen vorlieb nehmen müssen. Der bedauernswerte Vater wird durch den Blumenstempel veranschaulicht. Infolge des Unfriedens in seiner Familie, hat er weißes Haar bekommen, vor Kummer verkriecht er sich in seinen Fusssack, aus dem er kaum herausschauen kann. Er kommt erst zum Vorschein, wenn die anderen "ausgegangen", d. h. abgefallen sind".
Das Stiefmütterchen, mit seinen ernsten, meist aber "lächelnden Gesichtern" auf seinen Blütenblättern, wird aber je nach Gegend auch als Dreifaltigkeitskraut, Christusauge, Herzenstrost, Schöngesicht oder Mädchenauge bezeichnet.

Bis heute spricht man von „stiefmütterlicher Behandlung“, wenn jemand einen anderen Menschen vernachlässigt - und, vermutlich nicht zufällig ist das Stiefmütterchen auch das Symbol der Freidenker in Frankreich und in Österreich.
Auch war das Blümchen schon im Mittelalter, das Sinnbild für gute (humanistische) Gedanken.
Die älteste Legende zum Stiefmütterchen stammt aus der griechischen Mythologie: Jupiter verliebte sich demnach in die ungewöhnlich schöne Io. Als seine Frau Juno dies bemerkte, verwandelte sie Io in eine weiße Kuh. Die unglückliche Io bemerkte erleichtert, auf einer Wiese grasend, dass die Blumen um sie herum Gesichter hatten, die denen ihrer Freunde glichen. Die Herrin der Natur, Kybele, soll ihr diesen kleinen Trost verschafft haben.
Später findet sich das Stiefmütterchen im Zusammenhang mit Napoleon wieder. Als er 1814 ins Exil nach Elba gehen musste, wählten die Bonapartisten Viola als Losungswort. Als er 1815 nach Frankreich zurückkehrte, wurden Flugblätter gedruckt, auf denen sein Gesicht in der Mitte eines Stiefmütterchens gedruckt war. Die französische Bezeichnung für das Stiefmütterchen lautet pensée.
Neben dem Bild war der Text “Unique pensée de la France” (Frankreichs einziger Gedanke) zu lesen. Darum sandten sich im 19.Jhdt. die Verliebten, Stiefmütterchenbouquets „Pensées", als Zeichen der Treue und des Aneinanderdenken.
Auch in Shakespeares „Sommernachtstraum“ tritt das Stiefmütterchen auf. Oberon benutzt den braunen Saft der Pflanze als erotisches Zaubermittel, um die Elfenkönigin Titania in sich verliebt zu machen. Die Mixtur für diesen Liebeszauber wurde seither nur unter Frauen weitergegeben und soll somit auch hier nicht verraten werden. Nur eins: Die Stiefmütterchen müssen frisch und zu einer ganz bestimmten Tageszeit geerntet werden. So haben diese Pflanzen für die wissenden Frauen eine nicht zu unterschätzende Wirkung bei der Zubereitung von Liebestränken und für uns Männer ist das Stiefmütterchen in der Blumensprache das Sinnbild für Erinnerung und die Kraft der liebevollen Gedanken.
Die, inzwischen durch Kreuzungen mehrjährige Krautpflanze, ist eine, bereits im Mittelalter bekannte, harn- und schweißtreibende, blutreinigende Heilpflanze. Das „nützliche“ Stiefmütterchen, im Volksmund unter anderem auch als "Freisamkraut" bekannt, galt in der bäuerlichen Hausapotheke einst als wirksames Mittel zur Behandlung des Milchschorfs bei kleinen Kindern. Wegen seinem Kalk, den Magnesiumsubstanzen, den Wirkstoffen Saponine und Flavonoide und seinen Salicylsäure-Verbindungen wird das „lächelnde“ Pflänzchen auch heute noch von der moderne Wissenschaft zur Heilung empfohlen: Äusserlich angewendet vor allem bei Akne und juckenden Hauterkrankungen (Ekzemen) oder als (kalt angesetzter) Dreifaltigkeitstee bei Gicht, Rheuma oder Husten. Sehr gut sind auch Stiefmütterchenbäder. Ausserdem soll es bei Arterienverkalkung helfen. Wilde Stiefmütterchen eignen sich als Entschlackungsmittel oder zur Blutreinigung. Zudem zählen sie zu den essbaren Blüten, die kandiert zur Dekoration von Desserts oder Kuchen oder als Süßigkeit verwendet werden können.
Und zum Schluss noch die schönste Legende, die sich um das ständig etwas traurig wirkende, freundlich nickende Stiefmütterchen rankt: Es heisst, dass es einst einen betörenden, sinnlichen Duft hatte. Die Menschen, die daran riechen wollte, trampelten dabei aber das Getreide rund um die Pflanze kaputt. Da bat das bescheidene Stiefmütterchen Gott, ihm den verlockenden Duft doch zu nehmen - seitdem duftet es nicht mehr.
Schade!
©/® Copyright by Herr Oter 



Bildrechte bei Angelika Wolter / pixelio.de Nr. 580249



:-)

Donnerstag, 24. Januar 2008






Ein Mensch muss bei seinem Tod etwas dalassen:
Ein Kind, ein Buch, ein Bild, ein Haus, einen Garten oder
wenigstens eine Mauer, die er gebaut hat.

Immerhin, die Kinder sind schon da.
(Aber das war - für mich - auch die Einfachste, der Aufgaben.)


;-)

Mittwoch, 23. Januar 2008






"Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen
- man weiß nie was man kriegt."

Zitat aus dem Film „Forest Gun“ (1994) mit Tom Hanks
(einer meiner Lieblingsfilme)





;-))

Montag, 21. Januar 2008




Manchmal
scheint es, dass wir in einer Welt voller Hass und Gier leben.
Doch
immer wieder, sieht man auch grosse Liebe überall.



:-)

Dienstag, 15. Januar 2008




Gegenseitige Interessen


Carla weiss, dass es nicht für immer ist, aber das kommt ihr nicht ungelegen.
Auch, dass sie bereits die Dritte ist, störte sie nicht im Geringsten. Das gehörte halt dazu in dieser Kategorie. Nach dreizehn Jahren mit der Ersten, neun bei der Zweiten, muss sie demnach mit keinen fünf Jahren rechnen.
Doch allein seine Bekanntheit sichert ihr einen grossen finanziellen Erfolg. Und, dass er berühmt ist, war die Voraussetzung, sonst wäre nichts daraus geworden. Das hatte sie immer so gehalten. Sie hatte sich schon immer genommen, was sie wollte und solange sie wollte. Das war meistens nicht für lange, da hat sie ihm nichts vorzuwerfen. In dieser Beziehung war sie sogar noch um einiges schneller als er und - sie hat immer bekommen, wen sie wollte. Die waren ja immer sofort schwach und sie unwiderstehlich.
Donald Trump soll geweint haben, als sie ihn wieder verliess und Kevin Costner, so sagt man, habe erst nach ihr seinen traurigen Blick bekommen. Auch Eric Clapton ärgerte sich vermutlich, dass er sie in New York den Rolling Stones vorstellte und sie prompt an Mike Jagger verlor. Und er war nicht der Letzte. Aber so spielt das Leben, in diesen Kreisen.
Zwar stört es sie schon etwas, dass sie dieses Mal vermutlich selber benutzt wird, um Cécila eins auszuwischen. Als Vergeltung sozusagen für die Schmach die ihr liebesverbeulter Monsieur erlitten hat, als er verlassen wurde. Das erklärt vielleicht auch die sehr schnelle Heirat, nur einen Monat nach seiner scheinbaren Unvorsichtigkeit, als er den handgeschriebenen Liebesbrief an sie, ungewollt für die Presse sichtbar, in der Hand gehalten hatte. Klar, dass das Foto natürlich vergrössert wurde, bis ihr Name zu lesen war. Der nachfolgende Paparazzi-Rummel war jedenfalls ganz schön lustig für die Beiden und ganz in beider Sinne. Er hat sie ja richtig zur Show gestellt, ins Rampenlicht, zurück auf den Laufsteg, so zu sagen. Die Aufmerksamkeit konnte sie gebrauchen, ihr sechsjährigen Sohn vielleicht etwas weniger. Aber dabei galt es nun einfach mit dem Nutzen abzuwägen, basta. Schliesslich hatte sie - den Platzhirsch, als neue Trophäe im Fangeisen. Da konnte nicht einmal ihre Herkunft mithalten: Alter italienischer Industrieadel - der Grossvater gründete den Reifenkonzern CEAT. Das hatte ihr auch ermöglicht, als millionenschweres Sorgloskind - das alle Schulen, auch ein Internat in der Schweiz, im Spaziergang und mit Bestnoten hinter sich brachte - sich in den besten Kreisen hochzuarbeiten - nebst dem Laufsteg natürlich.
Und nun ist sie ganz oben angelangt, nun konnte mit Gewinn gerechnet werden. Und vor allem auch mit weiterer Publizität und das hat sie inzwischen nötig. Man wurde ja auch nicht jünger und das Showbusiness ist hart, verdammt hart. Da zählten vor allem Aussehen, Jugend und Bekanntheit und durch ihn besitzt sie nun wieder zwei der drei wichtigsten Eigenschaften. Die Jugend, na ja, die ist wohl endgültig passé. Und das Talent zum Singen, ist ja vermutlich auch nur Zeitvertreib. Doch nun bringt sie andere Werte die zählen.
Auch der Altersunterschied zwischen ihnen beiden macht sich immer weniger bemerkbar, denn in ihrer Gegenwart blüht er ja richtig auf. Ja, fast etwas zu überschwänglich benimmt er sich manchmal, vor allem wenn die Presse in der Nähe ist. Das kann schon auch etwas peinlich sein. Zwar spielte bei der Verjüngungskur vielleicht auch seine ungarische Abstammung mit. Er hat ja sozusagen Paprika im Blut - aber da kann sie mit ihrem Turiner Temperament schon mithalten.
Ihr kann es jedenfalls nur recht sein, wenn die ganze Promi-Welt weiss, dass sie berühmten Männern mit Macht, zu einer späten Jugendlichkeit verhelfen kann.
Denn wer kann schon wissen, was noch alles kommt.

©® Copyright by Herr Oter



:-)

Tränen




Tränen

Wenn ich bei kaltem Wetter rausgehe, 
kommen mir die Tränen.
Bei gewissen Filmen auch!
Beides eine Frage des Alters?




:-))

Montag, 14. Januar 2008

Wichtig!



 Wichtig!


Ich denke nicht, 
dass die Dinge, die ich tue, 
unwichtig sind.
 
Aber sie können unwichtig werden, 
wenn sie gewichtet werden.



:-¦

Sonntag, 13. Januar 2008

Schweizer des Jahres



Schweizer des Jahres
 


Ich mag ihn, den „Schweizer des Jahres 2007“.
Der 28-jährige Toggenburger Schwingerkönig, Jörg Abderhalden, ist mir sympathisch, weil er, ausserhalb des Sägemehlrings, trotz seiner grossen sportlichen Erfolge, auf dem Boden geblieben zu sein scheint. Als dreifacher Schwingerkönig (1998, 2004 und 2007) ist er natürlich auch ein herausragender Sportler. So gilt der muskelstarke, hauptberufliche Schreiner, als bester Schwinger aller Zeiten, weil er als einziger der drei dreifachen Schwingerkönige, noch zusätzlich das Unspunnenfest gewinnen konnte, das ja nur alle sechs Jahre stattfindet.
Auch seine grosse Charakterstärke hat mich beeindruckt, als er öffentlich dazu stand, dass er sich aus Eifersucht mit seinem langjährigen Freund und Schwingclub-Kameraden Arnold Forrer zerstritten hatte, weil ihm dieser 2001 den Königstitel abnahm. Nach diesem mutigen Eingeständnis war auch eine Versöhnung zwischen den Beiden wieder möglich.
Zudem scheint mir der Schwingsport noch wenig mit Doping verseucht zu sein und somit zusammen mit seinen einfachen Regeln, dem fairen Kampf Mann gegen Mann, der bescheidenen Ausrüstung und den vernünftigen Siegesprämien und Werbegeldern als Sport für die Buben besonders gut geeignet. Auch wenn für mich, die Gegnerauswahl durch eine Jury ein wenig fragwürdig ist, weil dadurch der Schwingerkönigstitel auch immer etwas Glückssache sein kann.

Aber trotzdem allem Positiven, bleibt bei mir nach der grandiosen Gala ein ungutes Gefühl zurück.
Genügt es, für den Titel „Schweizer des Jahres“, sympathisch und in seinem Sport der Beste zu sein?

Ich finde, für hervorragende Leistungen im Sport werden im Dezember zu Recht in einer grossen TV-Show ja bereits der Sportler, die Sportlerin und der Trainer des Jahres ausgezeichnet. Darum blieb mir bereits im letzten Jahr unverständlich, dass der ausgezeichnete Trainer des Jahres 2006, Fussball-Nationaltrainer Köbi Kuhn, auch noch Schweizer des Jahres 2006 werden musste. Zumal er vor lauter Bescheidenheit, sich kaum richtig zu freuen wagte.
Wie auch Formel-1-Rennstallbesitzer Peter Sauber, der ebenfalls sehr bescheiden und sympathisch, im gleichen Jahr in beiden Bestenlisten ausgezeichnet wurde, obschon auch er nicht gerade selbstlos oder vor allem nicht nur zum Wohl unseres Landes sein Metier - zwar schweizerisch erfolgreich, aber nicht weltmeisterlich - ausgeführt hatte.
Bei Roger Federer vom Jahr 2003, habe ich noch eher Verständnis, weil er inzwischen wenigstens seit Jahren der weltbeste Tennisspieler ist und vermutlich auch bald der Beste aller Zeiten sein wird. Auch ist er (obschon hoch bezahlt) mit seiner äusserst sympathischen Art ein besonders gutes „Aushängeschild“ für uns Schweizer. Verkörpert er doch im Ausland seit Jahren genau das, was wir Schweizer gerne wären und verbessert somit auch wieder das Image das Schweizer Grosskonzerne und unsere Politiker dort hinterlassen.
Aber eine sehr gute Leistung zu erbringen, das genügt meiner Ansicht nach nicht, um mit dem Titel „Schweizer des Jahres“ ausgezeichnet zu werden. Denn hervorragende Leistungen erbringen täglich Tausende in diesem Land, ohne, dass sie je einmal in den Medien erwähnt oder gar geehrt werden.
Ist es nicht bezeichnend für unsere Gesellschaft, dass unter den bisherigen sechs, in einer Zuschauerwahl gekürten Titelträgern, vier aus dem Bereich Sport kommen? Personen also, die durch ihre Tätigkeit bereits eine grosse Medienpräsenz (die den „Marktwert“ steigert) haben und für ihre Leistungen in ihrem Beruf oft schon hervorragend bezahlt werden.
Übrigens, auch im Römischen Reich und im antiken Grossreich der Griechen hatte der Sport den höchsten Stellenwert - bevor diese Weltreiche untergingen.
Mit Beat Richner (im Jahr 2002), der als Kinderarzt (und selbstloser Musikclown „Beatocello“) ein Kinderspitals in Kambodscha aufbaute und mit der Entwicklungshelferin Lotti Latrous (im Jahr 2004), die in Abidjan mit verschiedenen humanitären Einrichtungen und Projekten das Elend in der Hauptstadt der Elfenbeinküste etwas zu lindern versucht, wurden nur gerade zwei Personen ausgezeichnet, die für mich, durch ihre selbstlose Tätigkeit, den einmaligen Titel „Schweizer des Jahres“ wirklich verdient haben.
Für das Prädikat, der „beste“ Schweizer des Jahres zu sein, braucht es mehr als Leistung, Erfolg und Ruhm. Es braucht dafür aufopfernde Hingabe im Dienste des Nächsten und weniger für sich selber.
©® Copyright by Herr Oter




:-)

Samstag, 5. Januar 2008

Viel o Sophie…



Viel o Sophie…


viel-o-sophie…
viel, o sophie, viel-o-sophie.
viel-o-sophie-re viel, o sophie!
viel, o sophie, viel-o-sophie-re ich.
viel-o-sophie-re ich zuviel, o sophie?


Die Idee zu dieser Wortspielerei kam mir durch:
Ernst Jandl’s Gedicht: Viel o Sophie
Mit dieser sinnverwirrende Wortspielerei mache ich auch aufmerksam auf meine, manchmal sinnverwirrenden Blog-Rubrik:
Philo + Sophie
(Antworten eines Grossvaters (Herr Oter vielleicht?),
auf die komplizierten Fragen der jungen Sophie und ihres Vierbeiners Philo.)



:-)

Freitag, 4. Januar 2008



Ein Leben -
Hundert Gedanken -
Hunderttausend Worte -
rinnen durch meine Finger,
weil ich nicht imstande bin,

sie festzuhalten und aufzuschreiben.

:-)

Dienstag, 1. Januar 2008

Neujahrsmorgen



Neujahrsmorgen



Hatte ihn etwas geweckt, oder war er ob der Absurdität seines Traumes erwacht?
Denn er war oben auf einem Hügel gestanden, einsam, neben einer Hütte mit einem grossen Baum, als ein Modelflugzeug von stattlicher Grösse scheinbar einen Angriff auf ihn vorhatte. Es flog mehrmals haarscharf an seinem Kopf vorbei, umrundete dabei das einfache Blockhaus, vielleicht mehr ein Unterstand, um ihn danach wieder von hinten anzugreifen, so, dass er sich ducken musste. Bei der vierten Attacke flog es jedoch zu tief und bohrte sich ins braune, kurze Stoppelgras neben ihm. Eine gewisse Schadenfreude konnte er sich nicht verkneifen. Der Motor des Fliegers war abgestorben und aus dem Rumpf sprangen ein kleiner Hund und zwei Kaninchen. Wobei, wie oft bei seinen Träumen, die Grössenverhältnisse unmöglich waren. Der kleine, braune Hund sprang freudig wedelnd auf ihn zu, als wären sie seit Jahren die besten Freunde, während die beiden schwarzen Hasen mit dem weissen Hinterteil, davon hoppelten. Das war lustig! Hatte er gar im Traum gelacht, weil sich ihr Schwarz mit der Zeit in der Weite verlor und er nur noch die beiden weissen Punkte davon hüpften sah?
Fredi streichelte den Hund, obschon er eigentlich Hunde gar nicht besonders gernhatte. Aber diesen kleinen Braunen mit seinen kurzen Beinen, den tapsigen Pfoten und dem ständig, wie eine Fahne im Wind, wedelnden Schwanz, mochte er.
Leicht erschrak er, als das abgestürzte Modellflugzeug plötzlich zu knacksen anfing, und eine Frauenstimme, begleitet von starken Funkgeräuschen fragte:
„Hallo, hallo, ist da jemand? Wenn ja, soll er mich doch bitte anrufen und mir die Position und den Zustand des abgestürzten Models angeben, damit ich es bergen kann“. Danach folgte eine Telefonnummer, die er inzwischen vergessen hatte.
Fredi fragte sich, warum er nun die Telefonkosten zu übernehmen hatte und zählte darum, indem er sich etwas über das Flugzeugwrack beugte, langsam die Ziffern seiner eigenen Handynummer auf, versehen mit dem Hinweis, man möge ihn doch anrufen. Unmittelbar danach vibrierte sein Telefon in der Hosentasche und er meldete sich mit Hallo. Er hatte etwas Mitleid mit der Frau, die ziemlich aufgeregt und besorgt schien und meldete ihr darum zuerst, dass die Tiere wohlauf und das Flugzeug aus seiner, natürlich nicht fachmännischen Sicht, nur kleinen Schaden genommen hatte.
Umständlicher war jedoch, die Bezeichnung des Ortes, an dem er sich befand.
Doch trotzdem, einem Filmschnitt gleich, stand die adrette Frau in kniehohen Stiefeln und karierter Weste plötzlich neben ihm und der kleine Hund sprang freudig winselnd an ihrem Bein hoch, so hoch wie er noch nie einen Hund hatte springen gesehen. Dabei strich ihm die Besitzerin kurz über das glänzende Fell und mit dem bezauberndsten Lächeln, an das er sich erinnern konnte, küsste sie Fredi auf die Wange und fragte nach den beiden Hasen.
Er zeigte ihr etwas verunsichert die Richtung, in der sie entschwunden waren und meinte noch dazu, dass sie aber inzwischen vermutlich von einem Fuchs gefressen worden sein könnten.
Mit dem lädierten Flugzeug, das nun auf einmal sehr klein schien, und dem juckenden Hund an der Seite, ging die Frau in diese Richtung.
Fredi lag, während er sich an den Traum erinnerte, etwas benommen in seinem Bett und versuchte sich nun in der Realität zu Recht zu finden. Ein komischer Traum, dachte er. Aber wenigstens war es nicht einer dieser fürchterlichen Alpträume, die er normalerweise hatte. Obschon ja dieser eigentlich auch einer war, weil er sich auf einer Alp abspielte.
Fredi fiel der pelzige Geschmack in seinem Mund auf.
Was war denn heute?
Neujahrstag-Morgen, stellte Fredi fest.
Was war denn gestern?
Silvester! Besuch!
Nun war er wach und ein ungutes Gefühl kroch in ihm hoch. Er brauchte einen Kaffee.
In Unterhose und einem T-Shirt schleppte er sich noch etwas unsicher in die Küche und nahm, nachdem er ihn mit heissem Boilerwasser gefüllt hatte, den Wasserkocher in Betrieb.
In der Küche türmte sich überall schmutziges Geschirr und die Raumluft stank dementsprechend, wie er nun feststellte. Er öffnete das Fenster einen Spalt - mehr ging nicht, denn auf der Ablage davor standen leere Flaschen herum. Drei Weinflaschen, vier kleine Bierflaschen, eine Sektflasche, die der Besuch mitgebracht hatte, eine schlanke Flasche des moussierten Traubensaftes für die Kinder und mehrere Pet-Flaschen.
Also wenigstens hatte er nicht zu viel getrunken, dachte er bei sich. Das hätte die Sache nur noch verschlimmert.
Das Wasser kochte und mit einem „Klick“ schaltete sich der Wasserkocher ab.
Fredi nahm eine Kaffeetasse aus dem Geschirrschrank. Zum Glück brauchten sie im Alltag andere, grössere Tassen, sonst hätte er zuerst welche abwaschen müssen.
Sollte er für seine Frau - die heute sicher bis zum Mittag schlafen würde, denn es war ja bereits 5 Uhr in der Früh, als sie ins Bett gingen - sollte er also für sie auch einen Kaffee zubereiten? Um keinen Fehler zu machen nahm Fredi lieber eine zweite Tasse aus dem Schrank, gab je einen gestrichenen Kaffeelöffel Pulver hinein und goss Wasser dazu. Nachdem er mit etwas Milch die Tassen ganz gefüllt hatte, trug er beide ins Schlafzimmer und stellte die eine auf den Nachttisch neben seiner schlafenden Frau, auch wenn er bereits wusste, dass er in etwa einer Stunde auch diesen Kaffee, inzwischen natürlich kalt, selber trinken würde.
Am Morgen schien ihm ihr Gesicht immer am schönsten. Umrahmt von ihrem hellbraunen Haar, den entspannten, ebenmässigen Gesichtszügen und dem sanften Lächeln ihrer Lippen, das sie meistens hatte, sah sie für ihn aus wie ein Engel.
Am liebsten wäre er nun zu ihr ins Bett gekrochen, unter ihre Decke, in ihre Wärme, die sich von seiner unterschied und hätte etwas von ihren vertrauten Duft gerochen, den er manchmal als eine Komposition aus Milch, Honig und Dill-Gewürz beschrieb. Ob diese Aromen nur einzeln oder in Wirklichkeit auch als Mischung so angenehm rochen, wusste er jedoch gar nicht. Doch das sollte er vielleicht einmal ausprobieren.
Er hätte sich vielleicht auch etwas an ihren Körper geschmiegt, ohne sie zu wecken, aber der musste, wie jeden Morgen kurz nach dem Aufstehen auf die Toilette, denn neben der Blase meldete sich auch sein Darm mit einer Dringlichkeit, die keinen Aufschub mehr zuliess.
Mit seinem Kaffee in der Hand setzte er sich auf den „Thron“ und nahm einen Schluck. Der Kaffee war viel zu heiss und so stellte er die Tasse auf den Waschbeckenrand. Nervosität machte seinem Darm Beine und nach einer ersten Zwischenspühlung stütze er beide Ellenbogen auf die Knie und den Kopf in beide Hände.
Wie war der gestrige Abend eigentlich verlaufen, fragte sich Fredi und welchen Eindruck hatte er wohl bei seinen Gäste hinterlassen?
Nun es war halt wie immer. Er hatte geredet und geredet und dabei seine halbe Lebensgeschichte erzählt, Monologe geführt und die anderen kaum zu Wort kommen lassen. Immer wieder war er ihnen in den angefangenen Satz gefallen, um sofort seinen Kommentar abgeben, bevor jemand anderes zu Wort kam. Manchmal stellte er auch eine Frage, um sie aber sogleich selber zu beantworten, indem er seine Ansicht darüber auch gleich kundtat. Fredi gab so immer sehr viel über sich preis, auch Negatives, aber das war ihm egal. Auch erfuhr er so nie etwas über seine Gesprächspartner, weil er sie, durch dieses Laster, in kürzester Zeit zu Zuhörern verstummen liess.
Er hatte diese Unsitte einfach nicht im Griff, obschon man ihn bereits mehrfach darauf angesprochen hatte. Erst danach wurde er sich jeweils seiner Unart wieder bewusst und schämte sich dann dafür. Vermutlich waren auch die Gäste der letzten Nacht zum ersten und zugleich letzten Mal bei ihnen zu Besuch gewesen.
Sie waren von ihm vermutlich vertrieben worden, wie alle anderen, stellte Fredi resigniert fest. Trotz aller guten Vorsätze hatte das neue Jahr begonnen, wie das Letzte aufgehört hatte. Alles blieb somit beim Alten, denn Eigenarten ändern sich nun mal nicht so schnell, auch nicht durch einen Jahreswechsel.

©® Copyright by Herr Oter


:-(