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Donnerstag, 7. November 2013

Alle wollen nur unser Bestes





Heute Morgen stand es in der Zeitung. 
Der britische Einzelhandelskonzern Tesco plant, zuerst in ihren 450 Tankstellen-Shops, an den Kassen Kameras zu installieren und damit die Gesichter seiner Kunden zu erfassen.
Die installierte Software erkennt vorerst „nur“ das Geschlecht und das ungefähre Alter. Während des Zahlvorganges soll dann mit Hi-Tech-Flachbildschirmen an der Kasse, massgeschneiderte Werbung eingespielt werden. Mit diesen Bildschirmen lässt sich auch feststellen, wie lange jemand darauf starrt und welche Produkte er wie lange betrachtet. Anschliessend wird das mit der von ihm gekauften Waren verglichen.
Auch werde, wie die Technologiefirma Amscreen, die das System entwickelt hat, mitteilte, die jeweilige Tageszeit und weitere Einflüsse wie Wetter, Jahreszeit usw. einbezogen, um beispielsweise am Vormittag einen Energydrink oder entsprechende Kleidung anzubieten.

Die Bilder sollen vorerst nicht gespeichert werden. Auch kämen momentan weder Augen-Scanner noch andere Identifizierungsmethoden zum Einsatz. Auch werde keine Verknüpfung mit der Kundenkarte und den dort gespeicherten persönlichen Daten oder dem bereits schon seit langem erfasste Kaufverhalten gemacht.
Mehr als fünf Millionen Menschen sollen auf diese Art vorerst pro Woche erfasst werden. Später plant der Konzern, diese gezielte Werbung flächendeckend anzubieten. Ziel sei es, dem Kunden ein möglichst effizientes Einkaufsvergnügen zu sichern.
(Ich glaube, die machen sich insgeheim lustig über uns dummen Kunden) 

Tesco betreibt in Grossbritannien 3'146 Supermärkte und ist dort damit die grösste Handelskette. Sie macht einen Umsatz von weit über 200.000 Pfund – pro Stunde! Jedes achte Pfund, das in Grossbritannien ausgegeben wird, fliesst in die Kassen von Tesco, das sind rund 3 Prozent des britischen Bruttosozialprodukts. Weltweit ist der Konzern die drittgrösste Handelskette und beschäftigt mehr als 530.000 Mitarbeiter.

Amscreen-Chef Simon Sugar (Hersteller der Bildschirme) erklärte, sein Unternehmen wolle «möglichst viele Supermärkte» mit dem System ausrüsten. Die Flachbildschirme sollten ausserdem in Spitälern, Flughäfen, Bahnhöfen, Banken oder auch Fitnessclubs aufgestellt werden. 

Mir macht diese Entwicklung Sorgen!

Alles dreht sich nur noch um unsere Daten, unser Verhalten und unsere Absichten. Die einen wollen verhindern, die anderen wollen veranlassen – und alle wollen nur unser Bestes!
Sind wir Kunden wirklich so manipulierbar?
Sind wir von der Werbung in unseren Kaufentscheidungen bereits abhängig?
Sind wir nicht mehr fähig selber zu entscheiden was wir brauchen, was uns gut tut oder was wir kaufen wollen?

Darüber wird noch zu schreiben sein – später, den nun habe ich keine Zeit. Ich muss noch schnell in den Lidl, denn dort gibts heute eine günstige Tastatur für den PC (habe ich gestern in der TV-Werbung gesehen) und noch schnell zu Lidl, Winterkleidung ist dort in Aktion (dieses grosszügige Angebot lag gestern gedruckt im Briefkasten) und dann noch schnell in die Migros, dort sind Schweinsplätzli und im Coop…..
 Ach, warum hat der Vormittag nicht 6 Stunden, um das Einkaufsvergnügen und das speziell auf mich zugeschnittene Entgegenkommen dieser grosszügigen Anbieter voll auskosten zu können.




:)

2 Kommentare :

Anonym hat gesagt…

Uiuiui....nur kein Stress ;-)
T.O.&O.

Herr Oter hat gesagt…

Was nimmt man nicht alles auf sich für ein gutes Post-Ende ;)