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Samstag, 28. März 2015

Auch wenn es nur sehr schwer auszuhalten ist….





Ein Flugzeug zerschellt nach einem kontrollierten, fast 10-minütigen Sinkflug in den französischen Alpen in kleinste Einzelteile. 150 Personen werden dabei getötet. Schockierend!

Der Voice-Recorder wird nach wenigen Stunden gefunden und die aufgezeichneten Stimmen und Geräusche innert 24 Stunden grob ausgewertet. Ein französischer Staatsanwalt tritt vor die versammelte Weltpresse und gibt bekannt, was die ersten, provisorischen Auswertung ergeben haben. Demnach soll der Pilot kurz vor dem Einleiten des Sinkfluges das Cockpit verlassen haben. Später versuchte er vergeblich ins Cockpit zurückzukehren. Der Kopilot reagiert auf die Rufe des Piloten, die Schreie der Passagiere, verschiedene Aufrufe der französische Flugsicherung und die Warnsignale der Überwachungstechnik im Flugzeug nicht. Normale Atmungsgeräusche sind jedoch bis am Schluss hörbar.
Soweit die Fakten.

Jetzt beginnt der Staatsanwalt (gemäss Wikipedia: meistens ein Staatsbediensteter, der bei Gericht oberster Vertreter der Anklage ist, [also der Ankläger, nicht der Richter] zu spekulieren. Er nimmt auf Grund der Geräusche an, dass dem Piloten der Zutritt in das Cockpit durch den Kopiloten willentlich verwehrt wurde. Auch muss absichtlich der Sinkflug der Maschine eingeleitet und auf Warnsignale nicht reagiert worden sein. Also folgert der Staatsanwalt daraus, dass der Ko­pi­lot das Flugzeug absichtlich zum Absturz brachte. Das Wort Selbstmord erachtet er dabei als falsch, weil der Ko­pi­lot zusätzlich 149 andere Insassen zu Tode brachte; also ist er nun ein Mörder!

Dann buchstabiert der franz. Ankläger den vollen Namen des Ko­pi­lot in die Mikrofone und Kameras der ganzen Welt. Innert Minuten werden Bilder des Mörders und Selbstmord-Attentäters weltweit verbreitet. Einige der Bilder zeigen dummerweise auch falsche Person mit gleichem oder ähnlichem Namen. Innert einer halben Stunde werden zudem 14 FB-Profile mit dem Namen des Ko­pi­lot neu aufgeschaltet und zum Teil mit islamischen Parolen versehen. Das echte FB-Profil des Ko­pi­lot wird erst mehr als eine Stunde danach gelöscht. Fatalerweise werden innert einer Stunde auch Bilder, TV-Aufnahmen und die genaue Adresse des Elternhauses des mutmasslichen Mörders – in einer rheinland-pfälzischen Kleinstadt (mit ca. 13’000 Einwohnern) im Westerwald – veröffentlicht. Das zieht sofort eine dutzendfache Reporterschar dorthin nach sich. Der Beschuldigte bewohnte jedoch seit einiger Zeit eine eigene Wohnung, 130 Kilometer entfernt am Düsseldorfer Stadtrand.

Der Lufthansa-CEO spricht dann wenige Stunden später auf der Pressekonferenz, von einem mehrmonatigen Unterbruch während der Ausbildung des Ko­pi­lot. So ein Unterbruch sei nicht aussergewöhnlich und der Grund dafür sei ihm nicht bekannt. Eine Journalistenfrage nach einem möglichen medizinischen Grund, beantwortet der CEO damit, dass er aufgrund des Arztgeheimnisses, das in Deutschland auch über den Tod hinaus gilt, darüber nicht in Kenntnis gesetzt wurde.

Trotzdem wird innert Minuten, befeuert durch die Selbstmord-Theorie, über eine mögliche, psychische Erkrankung des Ko­pi­lot spekuliert. Depressionen werden von Reportern diagnostiziert und es werden auch irgendwelche „Freunde” oder Kollegen gefunden, die diese Theorie „bestätigen”. Zum Teil wird ihnen dafür angeblich 70 € angeboten.

Am Tag danach wird bei der Hausdurchsuchung ein zerrissenes Arztzeugnis für den Unfalltag gefunden. Was darin stand? Arztgeheimnis! Auch wird bekannt, dass der 27-jährige Kopilot unter Sehstörungen gelitten haben soll und sich wegen einer möglichen Einschränkung des Sehvermögens Sorge um seine Pilotentauglichkeit gemacht haben soll und sich darum in ärztliche Behandlung begeben haben soll...

So, nun ab gilt der 
„150fache Mord unter Inkaufnahme der Selbsttötung” durch einen ein Flugzeug steuernden, depressiven Mörder mit Augenproblemen und Sorgen,  
als gesicherte und bestätigte Tatsache.



Selten, wie in diesem tragischen Fall, sind mir die üblen Machenschaften der Medien bewusst geworden: Spekulationen werden zu Vermutungen und die Vermutungen werden durch neue Spekulationen zu Tatsachen. Bausteinartig wird ein Täterbild auf wackeligen Elementen konstruiert. Durch das ständige Wiederholen setzen sich diese Spekulationen und Theorien dann nachhaltig im Gedächtnis fest. Doch Beweise dafür gibt es eigentlich keine.

Ich meine, auch wenn die französische Staatsanwaltschaft sagt, der Ko­pi­lot habe die Maschine willentlich zum Absturz gebracht, heisst das noch lange nicht, dass es wirklich so war. Staatsanwälte haben schon oft etwas behauptet und angeklagt, das sich später als unrichtig herausgestellt hat und dementsprechend auch ganz andere Urteile, als die von ihnen geforderten, daraus resultierten. Das sieht man ganz explizit auch am Fall Knox, aber dazu später mehr.

Der wirkliche Hergang im Cockpit des Airbus A320, die technischen Voraussetzungen und die genauen Manipulationen, aber auch die Befindlichkeit des Piloten und erst recht seine wirklichen Beweggründe sind absolut unbewiesen. Der Flugdatenschreiber, der diese Beweise liefern könnte, ist scheinbar nach vier Tagen immer noch nicht gefunden. (Warum wohl?) Somit bleibt alles nur Spekulation und Theorie.

Aber auch wenn sich diese Theorien vermutlich im Nachhinein als richtig erweisen, so darf aus meiner Sicht, der seriöse Journalismus, trotz des Drucks aus der voyeuristischen Öffentlichkeit, ethische Grundregeln nicht ausser Kraft setzen.

So ist eine menschenunwürdige Hetzjagd auf die Angehörigen (in diesem Fall die Eltern und ein Bruder), durch eine sofortige Herausgabe des vollen Namens zu vermeiden. Für sie gilt die gleiche Regel wie für die Angehörigen der Opfer. Denn auch sie sind genau so Opfer und nicht Täter.
Auch die Aufbauschung von möglichen Szenarien und unbewiesenen Tatsachen sollte mit der nötigen Sorgfalt erfolgen. Denn durch eine ‘sensationsgetriebene’ Berichterstattung werden Erinnerungen und Bilder in den Köpfen der Öffentlichkeit produziert, die sich nie mehr ganz korrigieren lassen.

Das zeigt ein weiterer schamloser Fall von Sensationsjournalismus, der in den gleichen vier Tagen leider durch das Grossereignis in den französischen Alpen etwas in den Hintergrund gedrängt wurde.
In diesem absolut unseriös und schlampig ermittelten Mordfall, wurde die Amerikanerin Amanda Knox von der italienischen Staatsanwaltschaft in verschiedenen Verfahren um Sex, Drogen und einer barbarischen Bluttat, zu 28 Jahren und sechs Monaten Haft wegen Mordes verurteilt. Ihr damaliger Freund erhält dafür 25 Jahre. Vier Jahre davon sitzen die beiden ab. Dann musste man sie auf Grund von zwei Rekurs-Verfahren (nach einer erneuten Verurteilung) freilassen. Gestern wurden die beiden nun vom höchsten Gericht Italiens in letzter Instanz «wegen erwiesener Unschuld» endgültig freigesprochen. [Bericht]
Bei diesen verschiedenen, spektakulären Verfahren wird Amanda Knox von den Medien während Jahren als «eiskalter Engel von Perugia» bezeichnet und dabei entweder als bildschöne, unschuldige Madonna oder als kaltblütige, blutrünstige Mörderin dargestellt.
Trotz diesem nun vollumfänglichen Freispruch und der bewiesenen Unschuld, kommt einem sofort wieder das Bild des „Engel mit den Eisaugen” -  wie die schöne Amanda Knox in den Medien auch bezeichnet wurde – in den Sinn und man ist darum sogleich wieder nicht mehr ganz davon überzeugt, dass eine, mit solchen Augen, wirklich nichts mit dem Mord an ihrer Mitstudentin zu tun hat.

Darum meine ich, Mörder sind erst Mörder, wenn es endgültig bewiesen ist!
Somit müsste die Unschuldsvermutung auch im aktuellen Flugzeugabsturz gelten, bis das Gegenteil mit eindeutigen Belegen bewiesen ist – auch wenn das für Journalisten und die Medien-Öffentlichkeit nur sehr schwer auszuhalten ist.

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Montag, 23. März 2015

In der Schweiz wird es immer gefährlicher!





Fast jeden zweiten Tag einen Mord hierzulande. Es wird geballert was das Zeug hält! Auch die schweren Körperverletzungen, Raub und Diebstähle häufen sich massiv. Es wird ständig vergewaltigt und Kinder werden immer öfter missbraucht.

In der Schweiz wird es immer gefährlicher!

Die Jugendlichen – keinen Vergleich zu früher! Brutalisiert durch stundenlange, verrohende Videospiele am PC, schlagen sie immer öfter und immer kaltblütiger zu. Die gewalttätigen und bluttriefenden Filme im Fernsehen tun das Übrige dazu. Die durch das Internet sexualisierte Gesellschaft und der Druck und die Verrohungen in der Arbeitswelt haben inzwischen jegliche Moral und  Wertmassstäbe ausser Kraft gesetzt. Nicht zu reden von den vielen Ausländern im Lande …. Dazu kommen jetzt auch noch massenhaft Asylbewerber – die klauen doch alle wie die Raben. Es wird einfach alles gestohlen was nicht Niet- und Nagelfest ist, um es dann auf einer Plattform im Internet zu Geld zu machen.

Mir ist ganz klar, die Straftaten in der Schweiz nehmen dramatisch zu und die Delikte werden immer brutaler. Die einst schöne und friedliche Schweiz ist in den letzten Jahren zum Tummelplatz von Mördern, Gangstern und Ganoven geworden –vor allem von Ausländischen natürlich.
Wo führt das bloss hin? Man ist sich hierzulande doch seines Lebens nicht mehr sicher. Viele getrauen sich Abends schon gar nicht mehr auf die Strasse.

Genau so nehme ich die Kriminalität in der Schweiz wahr, schliesslich lese ich täglich Zeitungen.

Aber ich habe mich täuschen lassen!
Denn die neuste Medienmeldung des Bundesamtes für Statistik (BFS) belehrt mich eines besseren:

Die Schweiz ist so sicher wie noch nie.
Immer weniger Mord, Todschlag, Raub und übrige Straftaten geschehen hierzulande. Auch weniger Straftaten von Asylbewerbern und die Jungen sind ebenfalls weniger straffällig und gewalttätiger als früher. Auch geklaut wird fast nichts mehr, ausser Fahrzeuge. Fast alle Straftaten sind in den letzten Jahren in der Schweiz zurückgegangen; insgesamt sanken die Straftaten im letzten Jahr um ganze 8,5 Prozent.

Bei den „Vollendeten Tötungsdelikten“ wurde sogar der tiefste Wert seit 30 Jahren erhoben.
Waren es 1990 noch 110 Tötungen (1.6 pro 100’000 Einwohner) so waren es im 2014 „nur” noch 41 Getötete (0.5 pro 100’000 Einwohnern).
Auch sind mehr als die Hälfte der Tötungen (23 von 41) innerhalb der eigene vier Wänden geschehen und dabei griffen die Täterinnen und Täter weniger zu Schusswaffen als im Vorjahr. Also nichts mit dem zunehmenden Mehr an ballernden Ausländern oder Asylbewerbern auf offener Strafe.

Bei den ‘bis 24-jährigen‘ Erwachsenen sank die Zahl der Beschuldigten um 8,9 Prozent, bei den älteren hingegen nur um 1 Prozent. Auch bei den beschuldigten Straftaten der Kinder und Jugendlichen ging die Anzahl um 1,2 Prozent zurück. Das sind 40 Prozent weniger beschuldigte Minderjährige seit 20091. Also ist meine Wahrnehmung, dass die heutige Jugend immer straffälliger und brutaler wird einfach falsch!
Auch die Zahl der straffälligen Asylbewerber war seit 20091 nie mehr so tief wie im letzten Jahr (-30,9 %), trotz massiv höherem Anteil an der Bevölkerung. Also auch nichts mit den klauenden Flüchtlingen. Denn der zweitgrösste Rückgang der Straftaten entfällt auf die Diebstähle. Sie gingen 14,3 Prozent zurück. Nur die Zahl der entwendeten Autos, Mofas und Velos stieg um 8,4 Prozent.
Auch bei den einfachen Körperverletzungen (-8,7 %), bei Raubdelikten (-25,9 %) und bei den Drohungen (-7,5 %), den Nötigungen (-2,8 %), den sexuellen Handlungen mit Kindern (-2,3 %) und Vergewaltigungen (-2,6 %) gingen die Straftaten im letzten Jahr zum Teil wieder massiv zurück.

Demgegenüber sind die „Krawatten-Delikte”, die Straftaten der „noblen” Herren und Damen, weiter angestiegen:
Betrug (+ 2,8 %), Erpressung (+ 19,5 %) und Urkundenfälschung (+ 14,4 %).

Fazit:
Ich habe mich gewaltig getäuscht! Die Schweiz ist friedlicher denn je und (fast) alles ist besser geworden.
Ich habe viele (Gruppen) zum Sündenbock gestempelt, die es nicht verdient haben und die, die es verdienten, habe ich nicht wahrgenommen. Aber eben, man stellt sich den gemeinen Verbrecher auch nicht im noblen Anzug und Krawatte oder auf einer Teppichetage vor.

Aber wie konnte ich mich so täuschen lassen?
Ich vermute, dass ich von den Medien geimpft und von der Politik manipuliert wurde!
Denn die Medien befriedigen mit einer unverhältnismässigen Berichterstattung die Sensationslust ihrer Konsumenten. So bauschen sie jedes Verbrechen ganz gross auf. Zuerst wird, zum Teil in grossen Lettern, tagelang über das Verbrechen berichtet, danach noch lange über irgendwelche scheinbaren Hintergründe spekuliert. Irgendwann wird über eine Verhaftung informiert und wieder ausführlich spekuliert. Später kommt es zum Prozess, darüber die nächste ausführliche Berichterstattung und nach einem allfälliges Urteil ist meistens auch noch nicht Schluss. So werden die gleichen Verbrechen immer wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gezerrt und der Eindruck von einer zunehmenden, überproportionalen Gewalt bleibt haften, wenigstens bei mir. Danach kommen dann noch gewisse Politiker und warnen bei jeder sich bietenden Gelegenheit vor den Gefahren, die von bestimmten Gruppen ausgehen würden und schon wird mein Eindruck, dass alles immer schlimmer und gefährlicher wird, wieder zementiert.

Aber die Statistik beweist etwas ganz anderes:
Die Schweiz war nie ungefährlicher, friedlicher und sicherer als heute!


Übrigens:
In der ersten Stunde, nach Aufhebung der Veröffentlichungsperrfrist des BFS, hat nur eine Zeitung (watson.ch) über die erfreuliche Entwicklung im Schweizerischen Strafwesen berichtet ...

1 Beginn der differenzierten Erhebung
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:)

Sonntag, 22. März 2015







„Reich ist nicht, 
wer viel hat, 
sondern wer wenig braucht – 
arm ist nicht, 
wer wenig hat, 
sondern wer viel begehrt.“


(Johannes Chrysostomos)


Er wurde als
Johannes von Antiochia 
349 oder 344 in Antiochia am Orontes geboren 
(Stadt im antiken Syrien - heute Antakya in der Türkei)
und starb
 am 14. September 407 in Comana Pontica 
(antike Stadt in der kleinasiatischen Landschaft Pontos)

Er war 
Erzbischof von Konstantinopel 
und gilt als einer der grössten christlichen Prediger. 
Im 6. Jahrhundert wurde ihm 
der Beiname Chrysostomos (griech.: „Goldmund“) 
gegeben, unter dem er heute bekannt ist. 

(Quelle: Wikipedia





;)



Freitag, 20. März 2015

Liebesdrama





 
Liebesdrama
Eine Fabel

 

Mohammed, ein Moslem und Maria, eine Katholikin, verlieben sich ineinander. Beide sind sie hier geboren, jung und aufgeschlossen. Keiner stört sich an der Religion des anderen und auch die unterschiedlichen Lebensansichten aufgrund ihrer Herkunft glauben sie miteinander meistern zu können. Nach einem langen Versteckspiel beschliessen sie zu heiraten.

Doch der religiöse Eifer ihrer konservativen Familien verhindern eine gemeinsame Zukunft. Man droht Mohammed mit der Entlassung aus dem Familienbetrieb und Maria mit der Enterbung und dem Ausschluss aus der Familie („Du bist nicht mehr unsere Tochter“). Man versucht alles, um ihre Beziehung zu unterbinden. Das Leiden der beiden ist unbeschreiblich.

Maria wird schwer krank vor Kummer und muss sich einer Chemotherapie unterziehen. Der junge Spital-Seelsorger nimmt Maria an und begleitet sie durch die schweren Tage. Er versucht bei den beiden Familien zu vermitteln, aber erfolglos. Er trifft auf wenig Verständnis und Einsicht. Stur beharren sie in Gottes Namen auf einem längst überholten Kirchenbild – entgegen jeder Vernunft und dem Wohl ihrer Kinder.
Leider schlägt auch bei Maria die Behandlung nicht an. Sie wird sterben.

Kurz vor ihrem Tod beschliesst Maria, dem Christentum zu entsagen, damit sie wenigstens im Jenseits mit ihrem Mohammed vereint sein kann. Sie bittet den jungen Geistlichen, ihren Entscheid Mohammed mitzuteilen und kurze Zeit nach dem sie ruhig und sanft entschlafen ist, eilt der erschütterte Pfarrer zum Haus von Mohamed.

Dort trifft er ebenfalls auf eine versammelte Trauergemeinde. Laut und hemmungslos beweint die Familie ihren Sohn Mohamed. Der junge Rabbi, den der christliche Geistliche schon lange kennt und schätzt, erklärt ihm, dass sich Mohammed wenige Stunden zuvor, vor lauter Kummer aus dem Fenster gestürzt habe. In seinen Armen habe er sich sterbend von der Lehre des Propheten entsagt und sei für Maria im Glauben an das alleinseligmachende Christentum gestorben, damit er wenigstens im Jenseits mit ihr vereint sein könne.

Bei den später getrennt stattfindenden Bestattungen des Paares, weisen beide Geistlichen darauf hin, dass durch den religiösen Starrsinn der beiden Familien, die zwei Liebenden durch den jeweiligen Glaubenswechsel selbst im Jenseits nicht zueinander finden könnten – wäre da nicht ein alleiniger, gütiger Gott.
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:(

Montag, 16. März 2015

Abendliche Erscheinung





Abendliche Erscheinung


Der "Tatort" läuft im Fernsehen wie jeden Sonntagabend.
Ein Lichtschein am dunstigen Himmel wie Wetterleuchten.
Danach ein dumpfer Knall wie ein fernes Donnergrollen.
Die Luft riecht etwas wie nach einem Feuerwerk.
Ein erstes Frühlingsgewitter in der Ferne?
Ein Grund sich zu wundern, aber keiner um die Polizei anzurufen.
„Meteorit, Meteor oder Sternschnuppe” steht bei Twitter.
„Eindrücklich, aber alltäglich” erklärt der Astrophysiker nach dem "Tatort".

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....und in der Zeitung steht am nächsten Tag darüber [Link]



;)

Samstag, 14. März 2015

Bevor man das nächste T-Shirt kauft…





Ein kritischer Blick:
Bevor man das nächste T-Shirt kauft…


Wir tragen sie im Sommer, im Winter, beim Sport oder zum Schlafen. Das Baumwolle-T-Shirt hat einen hohen Tragekomfort, ist modisch, anschmiegsam und günstig. Darum ist es sehr beliebt und man hat meistens gleich mehrere davon – in allen Farben, in verschiedenen Designs und oft mit coolen Aufdrucken. Das T-Shirt aus Baumwolle ist das Kleidungsstück schlechthin.

Baumwolle ist darum weltweit die wichtigste, natürliche Textilfaser. Man verwendet sie seit 8'000 Jahren und bereits 3’000 v. Chr. begann in Indien, Pakistan und China der kommerzielle Anbau. Sechsundzwanzig Millionen Tonnen Baumwolle werden heute weltweit jährlich produziert. Indien ist mit vier Millionen Tonnen das drittgrösste Anbauland, nach China und Amerika. In Indien leben vier Millionen Bauern davon und weitere 60 Millionen Menschen arbeiten in der Textilindustrie.

Baumwolle braucht viel Wärme und sehr viel Wasser, mag aber keine Niederschläge. Darum wird Baumwolle in tropischen Trockengebieten angebaut und künstlich bewässert. Dreiviertel der weltweiten Produktion stammt daher von künstlich bewässerten Flächen. Im weltweiten Durchschnitt werden rund 11'000 l Wasser für die Produktion von 1 kg Baumwolle benötigt. Doch der grösste Teil, der bei uns getragenen Baumwolle, kommt aus Indien und dort verbraucht man für 1 kg Rohwolle sogar mehr als 23'000 l Wasser – das 23-fache dessen, das für die Produktion eines Kilos Weizen aufgewendet werden muss. Für ein einziges T-Shirt muss der Baumwollstrauch also im Minimum etwa 2'000 Liter Wasser aufnehmen und für die Verarbeitung kommen dann nochmals 700 – 1'000 Liter dazu. So werden für die Baumwollproduktion etwa sechs Prozent des weltweiten Süsswasserverbrauchs aufgewendet, das heisst, dass jährlich etwa 256 Kubikkilometer Wasser benötigt werden. Diese Menge würde ausreichen, um jeden Erdbewohner mit 120 Liter Frischwasser pro Tag versorgen zu können.
In den Baumwollprodukten, die in Deutschland pro Jahr gekauft werden, stecken rund 6,4 Milliarden Kubikmeter Wasser. Das sei mehr als die doppelte Menge Wasser, die private Haushalte im gleichen Zeitraum zum Waschen, Kochen, Duschen und Baden verbrauchten, rechnete das Statistische Bundesamt aus.

Baumwolle ist höchst anfällig für Schädlinge. Darum werden im Schnitt die Ackerflächen pro Saison 25 bis 30 Mal flächendeckend mit Pestiziden aller Art besprüht. Etwa 25 % aller weltweit im Ackerbau eingesetzten Insektizide werden für die Baumwollproduktion aufgewendet, obschon die Ackerfläche für Baumwolle nur 1/40, also bloss 2.5 % der Weltackerfläche bedeckt. Für jedes Baumwolle-T-Shirt sind das umgerechnet rund 150 gr. Gifte, die nur schon auf dem Acker landen.
Über die Hälfte der indischen Bauern sind Analphabeten. Da sie sehr schlecht ausgebildet sind, vergiften sie sich oft selbst: Unsorgfältiges Ausbringen, falsche Mengen oder die Inhaltsstoffe der Pestizide verursachen Unfälle und gesundheitliche Schäden: Augen- und Atembeschwerden, Krebs, Unfruchtbarkeit usw. Nach Schätzungen der WHO sterben in den Baumwollanbaugebieten weltweit jährlich 20’000 Menschen und drei Millionen erkranken durch den Einsatz der Pestizide.

Feldarbeiterinnen erhalten für ihre knochenharte, monotone Arbeit zwei Rupien, also knapp vier Rappen pro Kilo Ernte. Wenn die Baumwolle gut ist, können bei strenger Arbeit täglich bis zu 50 Kilogramm geerntet werden, das gibt zwei Franken/Euro pro Tag. So können ca. 40 Fr./€ pro Monat erarbeitet werden; das genügt dürftig zum Überleben einer Person.
Übrigens: Um die harte Arbeit und ihre schwierige Lebenssituation erträglicher zu machen, begannen die fernab ihrer Heimat Afrika auf den Baumwollplantagen schuftenden Sklaven einfache Songs zu singen, die von Liebe, Sehnsucht und Leid erzählten. Damit erschufen sie den ‘Blues‘, eine heute nicht mehr wegzudenkende Musikgattung.

Für die Verarbeitung und Veredelung der Baumwolle ist nochmals ein hoher Einsatz von Chemikalien und Wasser notwendig. Oft sind 25 % des „100-Prozent“-Baumwolle-T-Shirts Farbstoffe, Weichmacher und andere Chemikalien. Für ein Kilogramm Baumwollstoff werden neben den vielen Chemikalien auch nochmals einige hundert Liter Wasser verbraucht. Durch fehlende Kenntnis, Vorschriften und Kontrollen in den Billiglohnländern und nicht zuletzt unter dem unsäglichen Preisdruck, ist die Stoffherstellung vielfach gesundheitsschädigend und lebensgefährlich. Die Arbeiter kommen mit giftigen Substanzen wie Quecksilber, Cadmium, Chrom, Blei und Kupfer, die zum Aufbereiten und Färben der Fasern verwendet werden, in direkten Kontakt. Die Chemikalien gelangen zudem in die Luft und in das Abwasser. Die Menschen in den Ballungsgebieten der Textilindustrie leiden unter verseuchtem Trinkwasser, schmutzigen Flüssen und Seen, schlechter Luft und belasteten Nahrungsmitteln. Über die Meeresströmung verteilt sich das Gift zudem über die ganze Welt. Auch durch unsere Reinigung der Baumwollprodukte landen noch darin enthaltene Chemikalien und Giftstoffe bei uns in den Kläranlagen und Verbrennungsfiltern oder sie lagern sich irgendwo ab. Aber es verbleiben trotzdem zwischen zwei und zehn Prozent der Textilhilfsmittel (Chemikalien) und Farbstoffe auch nach mehrmaligem Tragen und Waschen in den Textilien, darum sind viel getragene und „verwaschene“ T-Shirts zunehmend auch weniger schädlich für uns.

In Kambodscha, Bangladesch, China oder Indien werden für Tageslöhne von ein bis zwei Franken/Euro, Kleider für den europäischen Markt genäht. In Bangladesch hat die Regierung zwar endlich den monatlichen Mindestlohn für ungelernte ArbeiterInnen auf 930 Taka (ca. 14 Fr./€) und für gelernte ArbeiterInnen auf 2.100 Taka - ca. 35 Fr./€ festgesetzt. Doch dieser liegt nach wie vor weit unter der Armutsgrenze. Nur durch massive Überstunden erreichen die Arbeiterinnen diesen durchschnittlichen Tageslohn von 2 Fr./€. So kommen die Arbeiterinnen schnell mal auf über 100-Stunden pro Woche. Laut Gesetz gilt zwar maximal die 60-Stunden-Woche bei einem freien Tag pro Woche – aber zwölf Stunden Arbeitstage sind die Norm, 16 Stunden keine Ausnahme und das oft an allen sieben Wochentagen. NäherInnen leben und bleiben arm; denn vielfach deckt auch dieser schwer erarbeitete Tageslohn weniger als 50 % der Haushaltsausgaben.
Die Arbeit wird zu 80 Prozent von Frauen, meist im Alter zwischen 18 und 24 Jahren, gemacht. Üblicherweise fangen sie als Mädchen im Alter von 14 bis 15 Jahren in den Fabriken als „Helferinnen“ mit noch bedeutend schlechterer Bezahlung an. Mit 16 sind sie dann einfache Näherinnen auf der untersten Hierarchiestufe. Die Beschäftigten bekommen meistens keine Arbeitsverträge; Mutterschutz sowie Sozial- oder Vorsorgeleistungen fehlen gänzlich. Eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall besteht ebenfalls nicht.

Häufig sind in Europa die dortigen, räumlichen Arbeits-Bedingungen nicht einmal mehr für Legehennen akzeptabel. Sauberes Trinkwasser, Lüftung, richtige Beleuchtung, sowie Aufenthalts- oder Essräume fehlen des Öfteren. Hygiene und Sicherheit sind des Öfteren in haarsträubendem Zustand und manchmal bezahlen die zum Teil minderjährigen Arbeiterinnen unser billig gekauftes T-Shirt sogar mit ihrem Leben, wie der Einsturz der Textilfabrik „Rana Plaza”  mit mehr als 1000 Toten zeigte.

Redeverbote, Schikanen, Beschimpfungen oder Schläge und offene sexuelle Gewalt von den Vorgesetzten (meistens männlich) sind an der Tagesordnung. Pausen und Toilettenbesuche werden eingeschränkt, Zuspätkommen wird in einigen Fabriken sogar mit „am Pranger stehen” bestraft. Wer murrt, fliegt!

Auch nebst der Arbeit leben die Arbeiterinnen in desolaten Zuständen auf engstem Raum, teilen Toiletten, Küchen und häufig sogar auch das Bett. Überteuerte Mieten werden für übelste Wohnverhältnisse verlangt. Korruption, Ausbeutung und sexuelle Übergriffe wohin man sieht.


Fazit:
In einem billigen, schnell gekauft und bald weggeworfenen Baumwolle-T-Shirt steckt ein grosser Aufwand an Wasser, Chemie und harter Arbeit unter extrem inhumanen und menschenverachtenden Arbeits- und Lebensbedingungen.
Eine blosse Preiserhöhung von ca. 10 % bei uns, könnten wenigstens existenzsichernde Löhne und faire Arbeitsbedingungen ermöglichen.




Ich meine darum:


Bevor man das nächste T-Shirt kauft… 
oder eines unbedacht entsorgt…,
sollte man sich vorher neben einem kritischen Blick,
vielleicht auch ein paar Gedanken machen…
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 © Bild von:Vijayanarasimha / Lizenz: CC0 / by: pixabay 




:(

Samstag, 7. März 2015

Ein Esel im Brunnen





Ein Esel im Brunnen


Eines Tages fiel der Esel eines Bauern in einen Brunnenschacht.
Das Tier hatte lange Jahre dem Bauer gedient, nun war es alt, etwas schwach, aber seinem Herrn treu ergeben.
Der Esel schrie kläglich im Wasser liegend und der Bauer überlegte, was nun zu tun war. Mit Seilen versuchte er, das Tier aus dem alten Schacht zu ziehen, aber der morsche Aufbau mit der Holzhaspel brach unter dem Gewicht des Esels zusammen.
Schliesslich entschied der Bauer, dass der alte Esel es einfach nicht mehr wert war, um ihn mit viel Aufwand und der Hilfe von Nachbar zu bergen. Vermutlich hatte er sich beim Sturz auch noch die Beine gebrochen und war somit sowieso nicht mehr zu gebrauchen. Man hätte dann zusätzlich noch den Abdecker holen und den Kadaver anschliessend begraben müssen. Auch die Zisterne wurde seit langem nicht mehr genutzt und hätte schon lange mit dem bereits herangekarrten Erdreich zugeschüttet werden sollen.

So holte der Bauer eine Schaufel und begann die Erde in den Brunnen zu schaufeln.
Schnell erkannte der Esel die Absicht des Bauern und begann herzzerreissend zu schreien. Aber das Herz des Bauern liess sich nicht erweichen und er schaufelt einfach weiter, ohne noch einmal über den Brunnenrand zu sehen. Auch der Esel schien sich alsbald mit seinem Schicksal abgefunden zu haben, den nach einem kurzen Wimmern, hörte man bald nichts mehr von ihm.

Nach einiger Zeit und Mühe schaute der Bauer vorsichtig über den Zisternenrand, um zu sehen, ob der Esel begraben war. Doch überrascht stellte er fest, dass der Esel noch am Leben war, auf allen vier Beinen stand – einfach viel weiter oben als vorher. Denn jede Ladung Dreck, die auf dem Rücken des armen Esels landete, hatte das kluge Tier von sich geschüttelt und immer wieder einen Schritt nach oben gemacht.

Der Bauer erkannte sofort seinen Fehler und der Esel tat ihm aufrichtig leid. Gemeinsam mit Nachbarn wurde das Tier vorsichtig aus dem Brunnen gehoben und unverletzt geborgen. Die Zisterne wurde zugeschüttet und der Esel diente dem Landwirten noch einige Jahre als wertvoller Partner. Danach erhielt er vom Bauer bis ans Lebensende das wohlverdiente Gnadenbrot.

Diese Geschichte zeigt, dass der wahre Wert von „Eseln” (oder Partnern) manchmal (fast) zu spät erkannt wird.
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© Bild von: Thomas Max Müller / Image-ID: 589638 / by: PIXELIO.de




;)

Donnerstag, 5. März 2015

94 Gramm






94 Gramm
wiegt der Apfel mehr als die Birne!

Ich habe gerade einen Apfel und eine Birne miteinander verglichen – mit der grammgenauen, elektronischen Küchenwaage: Unterschied 94 Gramm!

Jetzt soll mir noch einer kommen und behaupten: 
Äpfel mit Birnen vergleichen – das geht doch nicht! 
Und ob das geht, und zwar exakt!


© Bild von: duxschulz / Image-ID: 425130 / by: PIXELIO.de 
;)

Dienstag, 3. März 2015

Warnung vor einem Teddybär!






Eine Schlagzeile der renommierten NZZ unter der Rubrik: „Unglücksfälle und Verbrechen“ hat mich aufgeschreckt:

«Warnung vor einem Teddybär!»

Terrorgefahr, mein erster Gedanke! Hoffentlich nicht schon wieder so ein hinterhältiger Anschlag! Mein Gott, nun greifen uns auch noch die wuscheligen Teddybären an. 
Natürlich beschäftigt mich sofort die Religionszugehörigkeit von Teddybären. Darüber hatte ich mir bisher noch nie Gedanken gemacht, aber nach den Ereignissen der letzten Zeit… Diese harmlosen, härzigen Teddybären – wer hätte das gedacht. Glücklicherweise wird nur in der Einzahl gewarnt, also höchstens ein einzelner terroristischer Teddybär.
 

Gwundrig und besorgt klicke ich den Twitter-Tweet des Schreckens:
«Knopfaugen als Gefahr!» 

Ich bin schockiert!

Zum Glück bringen die nächsten Zeilen eine gewisse Entwarnung:
«Der Teddybär «Animal Alley» von Toys’R'Us hat gefährliche Knopfaugen: Da sie sich leicht lösen und von Kleinkindern verschluckt werden können, ruft das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) den Kuschelbären zurück.»

Wenigstes keine terroristische Bedrohung, es sind nur diese kleinen, schwarzen Knopfaugen aus Glas vor deren Genuss uns das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit eindringlich warnt. Das ist auch ganz verständlich, denn Glasaugen sind ja Lebensmittel – logisch, oder ! Ich wundere mich bloss, warum sich auch noch das Bundesamt für Veterinärwesen so grosse Sorgen um unsere Kinder macht.
Ich wusste gar nicht, dass Teddybären auch zur Zoologie und somit unter die Tiermedizin fallen.
Gut, meine Teddys hatten immer eine Seele, davon bin ich heute noch überzeugt. Aber so richtig aus Fleisch und Blut waren sie nie, das habe ich mehrfach untersucht. Meistens stiess ich dabei nur auf Holzwolle.

Aber heutzutage ist natürlich alles möglich! Denn das BLV empfiehlt den Besitzerinnen und Besitzern eines solchen Teddys, «sicherzustellen, dass das Plüschtier nicht in die Hände von Kleinkindern gelangt».

Diese Warnung macht mir nun doch wieder etwas mehr Sorgen: Verbreiten die Augen des in vier Farben erhältlichen Teddys etwa auch noch irgend eine übertragbare Tier-Seuche oder eine gefährliche Augenkrankheit?
Gut, bei dem Namen dieses Teddys (Animal Alley) und dessen scheinbarer Herkunft (...) würde mich eigentlich nichts wundern, aber zum Glück steht von dieser Gefahr nichts in der Warnung. Es sind also wirklich bloss diese runden, glatten Glasäuglein, die abfallen könnten und die ein Kind verschlucken könnte. Das macht den beiden Abteilungen des Bundesamtes angeblich richtig grosse Sorgen und bringt den harmlosen Teddybären schwupps in die Rubrik „Unglücksfälle und Verbrechen“ einer seriösen, altehrwürdigen Tageszeitung.

Das wirft für mich sofort die Frage auf: Leben Kleinkinder in der heutigen Zeit in grösserer Gefahr als seinerzeit? Es scheint so, denn man stelle sich mal vor, was die so alles in den Mund stopfen könnten.
War das früher anders? War ein früherer Dreikäsehoch einfach cleverer oder war damals das Spielzeug weniger gefährlich? Wurde dazumal auch alles, was wir zum Spielen brauchten auf Sicherheit, Verträglichkeit, Mikrobiologie und Hygiene geprüft? Nein, meistens kam es bei uns direkt aus der Natur in den Mund – die ‘Förmli‘ und der Sand vom Sandkasten, die ungewaschenen Früchte vom Baum oder Strauch und der Schmutz von den Händen. Dadurch waren wir vielleicht auch widerstandsfähiger.

Da erinnere ich mich an meinen kleinen Sohn, der sich – kaum konnte er einigermassen gehen – in einer Alpwirtschaft, in einem unbewachten Augenblick, genüsslich diese kleinen, schwarzen Bohnen, die Ziegen manchmal so hinter liegen lassen, in den Mund stopfte und sie partout nicht mehr hergeben wollte. „Kein Problem”, beschwichtigte die Älplerin amüsiert, „diese Geissen fressen nur die feinsten Kräuter”. So war es auch, geschadet hat es ihm überhaupt nicht.

Früher hat man einfach nicht so ein Theater um die Kinder gemacht – und um die Bären auch nicht.
Ein Blick auf meine geschundenen Exemplare – sie sind über 50-jährig – bestätigt es: Von den sechs nötigen Glasaugen fehlen zwei und eines hängt nur noch an einem Faden. Wo sind diese Augen geblieben?
Vermutlich haben wir die sofort gierig in den Mund gestopft – genau so, wie es heutige Kinder offenbar machen…!
Und wenn – drin geblieben ist weder ein glattes Glasauge noch ein runder Knopf – da kann ich das Veterinäramt und das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit beruhigen.

Interessant finde ich auch noch den letzten Teil der Meldung:
«Das Produkt wurde zudem umgehend vom Markt genommen.
Das Plüschtier wurde zwischen März 2014 und Januar 2015 in Toys’R’Us-Geschäften verkauft.»


Es hat also fast ein Jahr gedauert, bis jemand gemerkt hat, dass dieses „äusserst gefährliche“ Plüschtier unsere Kinder bedroht.
Mir tun einfach die armen Kleinen leid, denen man nun den innig geliebten Teddy brutal entreissen wird, um ihn in Isolationshaft zu setzen.











:)