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Montag, 25. März 2013





Nicht viel Federlesens machen


Was für eine herrliche Redensart!
Besonders wenn man weiss, woher diese Redewendung herkommt.

Im Mittelalter galt es als Lobhudelei und Liebedienerei, wichtigen oder höhergestellten Personen Federchen, Flusen und anderes das auf den kostbaren Kleidern der Persönlichkeiten landete, von dessen Gewändern zu lesen.
Diese unsympathische Katzbuckelei wurde damals schon schnell sprichwörtlich.

Auch wurde zu der Zeit, wegen des grossen Zeitaufwandes, nicht von allen viel Wert darauf gelegt, immer und überall wie aus dem Ei gepellt daherzukommen.
Musste ein einfacher Bürger dann aber beim Vorgesetzten, Gutsbesitzer oder Amtmann vorsprechen, säuberte der Untergebene oder der Bittsteller aufwendig sein Gewand von Fusseln, kleinen Federchen und anderem Unrat, um Eindruck zu schinden.

Wer sich mit solchen "Finessen" nicht aufhielt, sondern direkt sein Ziel ansteuerte, der machte eben nicht viel Federlesens


:)

3 Kommentare :

Lemmie hat gesagt…

Die Bedeutung dieser Redensart habe ich mit Interesse gelesen.
Meine Mutter hatte diese Bemerkung noch angewendet. Ich hatte sie schon viele Jahre nicht mehr gehört oder gelesen.
Lieben Gruß
Lemmie

Herr Oter hat gesagt…

Ja, liebe Lemmie, meine Grossmutter verwendete diesen Ausdruck auch noch regelmässig. Bei uns hört man ihn heute auch eher selten.
Eigentlich schade, vor allem, wenn man seinen Ursprung kennt.

Liebe Grüsse
Resunad

Anonym hat gesagt…

Intressant :-)